US-Regierung bestätigt Abzug ihrer Soldaten aus Syrien
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Etwa 2000 US-Soldaten kämpfen in Syrien gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Nun werden sie in den kommenden Monaten abgezogen.
Nachdem ein Tweet des US-Präsidenten Verwirrung ausgelöst hat, steht nun fest: Die USA ziehen ihre Truppen aus dem Bürgerkriegsland Syrien ab. „Wir haben damit begonnen, unsere Soldaten nach Hause zu bringen“, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, am Mittwoch mit.
Für den Abzug seien 60 bis 100 Tage geplant, hieß es aus Regierungskreisen. Innerhalb von 24 Stunden würden zudem alle Mitarbeiter des Außenministeriums aus Syrien abgezogen. Die Entscheidung sei nach einem Telefongespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan am Freitag gefallen.
2000 US-Soldaten sind in Syrien stationiert
Sanders beschrieb den Abzug als Beginn einer neuen Phase im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Das vom IS ausgerufene Kalifat sei vernichtet, sagte Sanders. Trump hatte zuvor getwittert: „Wir haben den IS in Syrien besiegt – während der Trump-Präsidentschaft der einzige Grund, in dem Land zu sein.“
Derzeit sind noch rund 2000 US-Soldaten in Syrien stationiert, darunter viele Berater und Spezialkräfte, die mit kurdischen Milizen vor allem in Norden des Landes zusammenarbeiten.
Diese kurdischen Milizen werden vom türkischen Präsidenten Erdogan als Gefahr angesehen. Am Dienstag hatte Erdogan erklärt, er habe Grünes Licht von Trump für Angriffe auf die kurdischen Kämpfer in den syrischen Gebieten unweit der Grenze zwischen beiden Ländern bekommen.
Moskau kritisiert US-Politik in Syrien
Moskau warf den USA zuletzt vor, eine zunehmend negative Rolle im syrischen Konflikt zu spielen. „Nachdem die illegale amerikanische Präsenz in Syrien zunächst ein Faktor beim Kampf gegen Terroristen war, wird sie nun zunehmend zu einem gefährlichen Hindernis auf dem Weg zu einer Friedenslösung“, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums am Mittwoch.
Die USA haben sich unter Donald Trump schon weitgehend zurückgezogen aus der politischen Gestaltung des künftigen Syrien. Derzeit verhandeln Russland, der Iran und die Türkei mit Vertretern des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und der Rebellen über Möglichkeiten einer Friedenslösung. Allerdings trennen die drei auswärtigen Mächte zum Teil gegensätzliche Interessen. (rtr/dpa/küp)