Gütersloh. Bis 2030 gehen 125.000 Berufsschullehrer in Rente. Doch ausreichend Nachfolger gibt es laut Studie nicht. Es droht ein großer Mangel.

Dass der Lehrermangel an Grund- und Förderschulen besonders drastisch ist,

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Nun macht eine neue Studie auf die schwierige Situation an den Berufsschulen aufmerksam.

Demnach geht fast die Hälfte der aktuell etwa 125.000 Berufsschullehrer bis 2030 in Rente. Doch die neu ausgebildeten Kräfte können die Lücke bei weitem nicht schließen. Bis 2020 würden jährlich 4000 neue Berufsschullehrer durchschnittlich benötigt. Ausgebildet würden jedoch lediglich rund 2000 Lehrkräfte pro Jahr.

Das Resultat daraus: Bis zum Jahr 2030 werden rund 60.000 neue Lehrkräfte benötigt, jährlich insgesamt 4800. Davon geht eine am Montag in Gütersloh veröffentlichte Expertise des Essener Bildungsforschers Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann Stiftung aus.

Die Berufsschulen treffe der Lehrermangel bereits seit Längerem besonders hart. Sie seien heute schon in hohem Maße auf

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angewiesen. Diese verfügen zwar im Allgemeinen über einen Hochschulabschluss, aber eben nicht fürs Lehramt.

Alarmierende Zahlen zum Lehrermangel

Jörg Dräger vom Stiftungssvorstand sprach von alarmierenden Zahlen. Ein Mangel an Berufsschullehrern schwäche das Ausbildungssystem. „Das nimmt Jugendlichen wichtige Bildungschancen und schadet der Wirtschaft.“

Da die Lücke sich erst in einigen Jahren besonders gravierend auftun werde, bleibe noch Zeit für eine bundesweite Strategie. Vor allem müsse es deutlich mehr Studienplätze für Berufsschullehrer geben.

Für die Studie wurden für die Jahre 2016 bis 2030 die Schätzungen der Kultusministerkonferenz über Schüler- und Absolventenzahlen übernommen. Bis zum Jahr 2035 sei die prognostizierte Entwicklung der Altersgruppe der 16- bis unter 21jährigen berücksichtigt worden. (dpa/jha/epd)