Berlin/Köln. Die AfD kritisiert den ASB nach der Absage eines Erste-Hilfe-Kurses. Der ASB argumentiert aber mit seiner Geschichte unter den Nazis.

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat einen Erste-Hilfe-Kurs bei der AfD-Fraktion abgelehnt und auf die eigene Geschichte verwiesen. „Der Arbeiter-Samariter-Bund war selbst Opfer von Rechtsextremismus und wurde 1933 von den Nationalsozialisten enteignet und zerschlagen“, heißt es in einer Mitteilung des Wohlfahrtsverbandes.

Zuvor hatte die AfD in einer Pressemitteilung die Absage des Erste-Hilfe-Kurses verkündet und die Grundsätze des ASB infrage gestellt. Die AfD-Fraktion verwies darauf, dass der ASB selbst den Anspruch habe, allen Menschen zu helfen und politisch unabhängig zu sein.

Der ASB-Bundesgeschäftsführer, Ulrich Bauch, erklärte dazu am Donnerstagabend in Köln, dass der Verband sehr wohl allen Menschen helfen würde. „Das gilt demzufolge auch für Mitglieder, Abgeordnete und Mitarbeiter der AfD“, erklärte der Bundesgeschäftsführer.

ASB sucht sich Geschäftsbeziehungen genau aus

Jedoch behält sich der ASB vor, sich Geschäftsbeziehungen genau auszusuchen. „Dazu kann auch gehören, die Durchführung von Erste-Hilfe-Kursen für die Bundestagsfraktion abzulehnen“, sagte Bauch.

Heute sei der Verband eine Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation mit 1,3 Millionen Mitgliedern, die sich für eine offene Gesellschaft und ein solidarisches Miteinander einsetze, „und auch 130 Jahre nach ihrer Gründung eine klare Haltung gegen rechtspopulistische und rechtsextreme Politik vertritt“, unterstrich Bauch dazu.

Bundesvorsitzender des Arbeiter-Samariter-Bundes ist der SPD-Europa-Abgeordnete Knut Fleckenstein aus Hamburg. Präsident des Verbandes ist der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering. (epd/ac)