Berlin. Passivrauchen im Auto stellt eine große Gefahr für Kinder und Schwangere dar. Die Gesundheitsminister fordern daher ein Rauchverbot.

Die Zigarette qualmt im Auto, hinten sitzen die kleinen Kinder und müssen den Rauch einatmen. Noch immer rauchen viele bei der Autofahrt und setzen den Nachwuchs einer Gesundheitsgefahr aus.

Die Gesundheitsminister wollen dem nun ein Ende setzen. Auf der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) forderten sie in einem Beschluss die Bundesregierung aus, ein bundesweites Rauchverbot in Kraftfahrzeugen durchzusetzen, wenn Minderjährige und Schwangere mit im Wagen sitzen.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, hatte erst kürzlich auf die Gefahren durch Passivrauchen in Autos hingewiesen. Schon bei drei oder vier konventionellen Zigaretten sei die Luft „so kontaminiert wie in einer Raucherkneipe“. Auch bei Elektrozigaretten sei die Luft mit Aerosolen belastet, die Atemwege gerade von Kindern angreifen.

Ärzte unterstützen Rauchverbot

Die Bundesärztekammer unterstützt den Vorstoß der Gesundheitsminister. „Zigarettenrauch gehört nicht in Kinderlungen“, erklärte die Kammer am Donnerstag in Berlin. Die Bundesregierung sei am Zug.

Mit einem Verbot würden Ungeborene und Kinder besser vor den schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden durch Passivrauchen geschützt. Zudem werde es höchste Zeit, dass Deutschland als letztes EU-Land auch die Außen- und Kinowerbung für Tabakprodukte verbiete. „Der Gesundheitsschutz hat einen höheren Stellenwert als die Absatzförderung der Tabakindustrie.“

Mortler will sich ebenfalls für einen neuen Anlauf für ein Verbot der Zigarettenwerbung auf Plakaten und im Kino starkmachen. In der vergangenen Wahlperiode hatte sich das Kabinett auf einen Entwurf geeinigt. Das Gesetz wurde aber nie beschlossen. Vor allem die Unionsfraktion sperrte sich dagegen. (jha/dpa)