München. Nun fliegt er also doch nicht nach Saudi-Arabien: Siemens-Chef Kaeser bleibt der Konferenz fern. Hintergrund ist der Fall Khashoggi.

Lange hatte der Siemens-Boss gezögert, nun kam sein Rückzieher: Nach internationaler Empörung über den

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hat Konzern-Chef Joe Kaeser seinen Besuch in Saudi-Arabien abgesagt.

„Es ist die sauberste Entscheidung, aber nicht die mutigste“, schrieb Kaeser am Montag auf dem Internetportal „Linkedin“. Damit zog Kaeser gewissermaßen die Notbremse.

Der Top-Manager wollte ursprünglich an einer großen Konferenz der saudischen Regierung teilnehmen, zu der Unternehmenslenker und Investoren aus aller Welt geladen sind. Doch nach dem Fall Khashoggi hagelte es Absagen aus aller Welt.

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Joe Kaeser stand lange in der Kritik

Vor Kaeser hatten bereits andere prominente Manager ihre Reise nach Riad abgesagt. Absagen kamen unter anderem von US-Finanzminister Steven Mnuchin, IWF-Chefin Christine Lagarde und den Chefs von Deutscher Bank, HSBC und Credit Suisse.

Kaeser war in Politik und Medien in die Kritik geraten, weil er seine Teilnahme nicht schon früher abgesagt hatte.

Saudi-Arabien ist für Siemens ein Milliardenmarkt, derzeit ist das Unternehmen dort an zwei Großprojekten beteiligt: dem Bau eines Gaskraftwerks und der neuen U-Bahn in der Hauptstadt Riad.

Kaeser begründete sein Zögern: Er habe die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen wollen: die Ziele und den Ruf von Siemens, die Partnerschaft mit den Kunden in der arabischen Welt und dem saudischen Königreich, eine geschäftliche Chance mit einem Wert von bis zu 30 Milliarden Dollar bis 2030 und tausende von Arbeitsplätzen in Saudi-Arabien und anderswo.

„Und es ist keine Entscheidung gegen das Königreich oder dessen Volk“, schrieb Kaeser. „Aber jetzt muss die Wahrheit (über das Verschwinden Khashoggis) herausgefunden und der Gerechtigkeit Genüge getan werden.“ (dpa/rtr/W.B.)