Berlin. Die Zahl der illegalen Migranten in Deutschland wird wohl unterschätzt. Zu dem Schluss kommt ein interner Bericht der EU-Kommission.

Bei der illegalen Migration nach Deutschland gibt es offenbar eine große Dunkelziffer. „Deutschland nimmt an, dass die tatsächlichen Zahlen zur irregulären Migration höher sind als jene, die durch die vorliegenden Daten dargestellt werden“, heißt es in einem internen Bericht der EU-Kommission, aus dem die „Welt“ zitiert.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte der Zeitung, die vorliegenden Daten sowie polizeiliche Erkenntnisse ließen darauf schließen, „dass illegale Migration nach Deutschland zum Teil auch im sogenannten Dunkelfeld erfolgt“. Allerdings seien belastbare Aussagen über die Größenordnung „seriös nicht möglich“.

Im Bericht der EU-Kommission heißt es außerdem laut „Welt“, dass pro Tag durchschnittlich 460 Menschen einen Asylantrag in Deutschland stellen. Sie kämen hauptsächlich aus Syrien, dem Irak, Nigeria, Afghanistan, der Türkei und dem Iran.

Deutschland und Frankreich bei Flüchtlingen beliebt

Laut EU-Bericht ziehen viele Flüchtlinge innerhalb der Europäischen Union weiter. Mitte September hätten allein innerhalb einer Woche 8343 Menschen einen Asylantrag in einem EU-Land gestellt, die zuvor bereits in einem anderen EU-Staat registriert worden seien.

Vor allem bei Asylsuchenden in Frankreich (1522 Fälle in einer Woche) und in Deutschland (1098 Fälle in einer Woche) habe ein Datenabgleich ergeben, dass Migranten davor in einem anderen Mitgliedsland einen Asylantrag gestellt hätten. (epd/cho)