Washington. US-Präsident Trumps Kandidat für das Oberste Gericht, Brett Kavanaugh, wird mit immer neuen Sex-Vorwürfen konfrontiert. Was ist dran?

Wenn nicht noch in letzter Minute jemand abspringt, kommt es am Donnerstag zum Showdown in einem Kulturkampf, wie ihn Washington seit Amtsantritt von Donald Trump in dieser Heftigkeit noch nicht erlebt hat.

Auf der Zielgeraden seines bereits in trockenen Tüchern gewähnten Bestätigungsverfahrens für einen der neun Posten am Obersten Gerichtshof der USA sieht sich der vom Präsidenten ausgesuchte erzkonservative Jurist Brett Kavanaugh massiven Anschuldigungen der sexuellen Belästigung ausgesetzt – und das ganze Land schaut hin.

US-Präsident Donald Trump hat seinen Kandidaten für den Obersten Gerichtshof auch nach einem weiteren Vorwurf sexueller Belästigung in Schutz genommen. „Richter (Brett) Kavanaugh ist eine herausragende Person“, sagte Trump am Montag vor seiner Teilnahme an der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. „Ich stehe voll hinter ihm.“ Die Vorwürfe seien politisch motiviert.

Es hat angefangen mit Christine Blasey Ford. Die Psychologieprofessorin aus Kalifornien will nach Angaben ihrer Anwälte im Senat unter Eid ihre seit Tagen für hitzigste Kontroversen sorgenden Vorwürfe untermauern.

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Der angebliche Täter: Brett Kavanaugh, damals 17. Blasey Ford war 15.

Kavanaugh sieht sich als Opfer einer Intrige

Der 53-Jährige streitet die Vorwürfe „kategorisch und unmissverständlich“ ab. Er sieht sich als Opfer einer Last-Minute-Intrige: Die bei den nahenden Kongresswahlen favorisierten oppositionellen Demokraten wollen die Top-Personalie durchkreuzen,

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Seine Lesart wird von vielen Republikanern (und Trump) geteilt. Dagegen hält laut Umfragen eine Mehrheit der Amerikaner die Kandidatur Kavanaughs inzwischen für falsch.

Mitten in die Vorbereitungen des live im Fernsehen zu sehenden Sie-sagt-er-sagt-Spektakels platzte in der Nacht zu Montag die Nachricht, dass Blasey Ford kein Einzelfall gewesen sein könnte. Im „New Yorker“ berichtet Pulitzer-Preisträger Ronan Farrow, der bereits mithalf, den übergriffigen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein zu Fall zu bringen, von Deborah Ramirez.

Die 53-Jährige studierte in den 80er-Jahren gemeinsam mit Kavanaugh an der Eliteuniversität Yale. Bei einem Saufgelage unter Studenten soll Kavanaugh ihr seinen Penis ins Gesicht gestreckt haben. Laut „New Yorker“ habe Ramirez nach anfänglicher Unsicherheit eine Woche gebraucht, um ihre Erinnerungen so verlässlich zu rekonstruieren, dass sie ihre Vorwürfe an mehrere Senatoren der demokratischen Partei weiterleiten konnte. Sie fordern nun, das Nominierungsverfahren für den Richter komplett auszusetzen und die Bundespolizei FBI einzuschalten.

Donald Trump - Vom aufmüpfigen Jungen zum US-Präsidenten

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    Anhörung für Donnerstag geplant

    Kavanaugh und das Weiße Haus reagierten umgehend im Schulterschluss. „Die von Ramirez beschriebene Szene ist nicht passiert“, erklärte Kavanaugh. Eine Trump-Sprecherin sekundierte mit der Aussage, die Vorwürfe folgten allein dem Ziel, „einen guten Mann zu zerstören“.

    Die für Donnerstag angesetzte Anhörung birgt für die Republikaner, die seit Tagen Blasey Fords Glaubwürdigkeit zu erschüttern versuchen, hohe Risiken. Der Fall weckt Erinnernungen an 1991. Damals wurde der erzkonservative Richter Clarence Thomas an den Supreme Court berufen – obwohl seine ehemalige Mitarbeiterin Anita Hill ihn in einem von mehrheitlich weißen alten Männern schroff geführten Senatsverhör der fortgesetzten sexuellen Belästigung beschuldigt hatte.

    Im Zeitalter der vor einem Jahr gegen männlichen Machtmissbrauch entstandenen #MeToo-Bewegung könnten sich im Falle einer unsensiblen Befragung der 51-jährigen Blasey Ford zigtausende Wählerinnen am 6. November zu einem „Denkzettel“ für die Republikaner veranlasst sehen, erklären Politik-Analysten in Washington.

    Das ist Donald Trumps Kabinett

    Das Kabinett von US-Präsident Donald Trump hat während seiner Amtszeit schon einige Veränderungen gehabt. Wir zeigen alle Ministerposten. Mike Pence bekleidet das Amt des Vizepräsidenten. Der Ex-Gouverneur von Indiana ist in vielem der exakte Gegenentwurf zu Donald Trump. Ideologisch sattelfest, politisch erfahren und hochseriös, wird er auch vom Establishment der Republikaner anerkannt. Pence ist streng konservativ und damit sehr beliebt, nicht nur bei Evangelikalen und Sozialkonservativen der Partei. Er ist ein sehr strikter Gegner gleichgeschlechtlicher Ehen. Wir zeigen alle Ministerposten im Kabinett von US-Präsident Donald Trump.
    Das Kabinett von US-Präsident Donald Trump hat während seiner Amtszeit schon einige Veränderungen gehabt. Wir zeigen alle Ministerposten. Mike Pence bekleidet das Amt des Vizepräsidenten. Der Ex-Gouverneur von Indiana ist in vielem der exakte Gegenentwurf zu Donald Trump. Ideologisch sattelfest, politisch erfahren und hochseriös, wird er auch vom Establishment der Republikaner anerkannt. Pence ist streng konservativ und damit sehr beliebt, nicht nur bei Evangelikalen und Sozialkonservativen der Partei. Er ist ein sehr strikter Gegner gleichgeschlechtlicher Ehen. Wir zeigen alle Ministerposten im Kabinett von US-Präsident Donald Trump. © dpa | John Angelillo / Pool
    Pence war Radiomoderator, das ist seinen Auftritten bis heute anzumerken. Er dachte für die Präsidentschaftsrennen 2012 und 2016 selbst an eine Kandidatur. Pence gilt zwar als grundsolide, sein Profil ist aber nicht scharf genug, als dass er der Nummer eins die Schau stehlen könnte. Einige seiner bisherigen Positionen weichen von denen Trumps erheblich ab, so etwa sein Standpunkt zu internationalen Handelsabkommen, die Trump in geltender Form rundweg ablehnt.
    Pence war Radiomoderator, das ist seinen Auftritten bis heute anzumerken. Er dachte für die Präsidentschaftsrennen 2012 und 2016 selbst an eine Kandidatur. Pence gilt zwar als grundsolide, sein Profil ist aber nicht scharf genug, als dass er der Nummer eins die Schau stehlen könnte. Einige seiner bisherigen Positionen weichen von denen Trumps erheblich ab, so etwa sein Standpunkt zu internationalen Handelsabkommen, die Trump in geltender Form rundweg ablehnt. © REUTERS | JASON REED
    Mike Pompeo ist Außenminister der USA. Der ehemalige CIA-Chef und frühere Armee-Offizier wurde am 26. April 2018 vereidigt. Er trat damit die Nachfolge von Rex Tillerson an, den Trump entlassen hatte. Pompeo gilt als sehr konservativer „Falke“, der sich unter anderem in der Frage des Verbleibs der USA im Atomabkommen mit dem Iran deutlich rechts der Mitte positioniert hatte.
    Mike Pompeo ist Außenminister der USA. Der ehemalige CIA-Chef und frühere Armee-Offizier wurde am 26. April 2018 vereidigt. Er trat damit die Nachfolge von Rex Tillerson an, den Trump entlassen hatte. Pompeo gilt als sehr konservativer „Falke“, der sich unter anderem in der Frage des Verbleibs der USA im Atomabkommen mit dem Iran deutlich rechts der Mitte positioniert hatte. © dpa | Jacquelyn Martin
    Pompeo war lange Zeit umstritten. Nur mit Mühe und sehr knapper Mehrheit hatte der Auswärtige Ausschuss des US-Senats die Bestätigung zur Nominierung Trumps empfohlen.
    Pompeo war lange Zeit umstritten. Nur mit Mühe und sehr knapper Mehrheit hatte der Auswärtige Ausschuss des US-Senats die Bestätigung zur Nominierung Trumps empfohlen. © REUTERS | REUTERS / ERIC THAYER
    Am 13. März 2018 war Rex Tillersons Karriere als US-Außenminister vorbei. Trump feuerte den früheren Ölunternehmer.
    Am 13. März 2018 war Rex Tillersons Karriere als US-Außenminister vorbei. Trump feuerte den früheren Ölunternehmer. © dpa | Rex C. Curry
    James Mattis ist der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten. Der pensionierte General gilt als hochintelligentes und exzentrisches Raubein, das nicht viel von politischer Korrektheit hält.
    James Mattis ist der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten. Der pensionierte General gilt als hochintelligentes und exzentrisches Raubein, das nicht viel von politischer Korrektheit hält. © dpa | Michael Reynolds
    Einen Beinahe-Skandal provozierte Mattis einst, als er bei einer Podiumsdiskussion gestand, „höllisches Vergnügen“ daran zu haben, Feinde zu erschießen. „Du gehst nach Afghanistan und gerätst an Leute, die ihre Frauen fünf Jahre lang verprügeln, weil sie sich nicht verschleiert haben. Solche Leute sind eh keine richtigen Männer mehr. So macht es denn unheimlich viel Spaß, sie zu erschießen“, hatte er damals gesagt.
    Einen Beinahe-Skandal provozierte Mattis einst, als er bei einer Podiumsdiskussion gestand, „höllisches Vergnügen“ daran zu haben, Feinde zu erschießen. „Du gehst nach Afghanistan und gerätst an Leute, die ihre Frauen fünf Jahre lang verprügeln, weil sie sich nicht verschleiert haben. Solche Leute sind eh keine richtigen Männer mehr. So macht es denn unheimlich viel Spaß, sie zu erschießen“, hatte er damals gesagt. © REUTERS | JONATHAN ERNST
    Jeff Sessions war länger Justizminister in Trumps Kabinett, als die meisten gedacht hätten. Der Präsident hatte sich von ihm abgewendet, als der die Aufsicht über die Russland-Ermittlungen abgegeben hatte; Session galt als befangen, weil Teil des Wahlkampf-Teams für Kandidat Trump war. Am 7. November 2018, dem Tag nach den US-Kongresswahlen, trat der erzkonservative Hardliner auf Wunsch Trumps zurück.
    Jeff Sessions war länger Justizminister in Trumps Kabinett, als die meisten gedacht hätten. Der Präsident hatte sich von ihm abgewendet, als der die Aufsicht über die Russland-Ermittlungen abgegeben hatte; Session galt als befangen, weil Teil des Wahlkampf-Teams für Kandidat Trump war. Am 7. November 2018, dem Tag nach den US-Kongresswahlen, trat der erzkonservative Hardliner auf Wunsch Trumps zurück. © dpa | Michael Reynolds
    Interims-Justizminister ist Sessions Stabschef Matthew Whitaker (l.). Er soll das Amt ausüben, bis Trump einen neuen Minister nominiert und der Senat den Kandidaten bestätigt.
    Interims-Justizminister ist Sessions Stabschef Matthew Whitaker (l.). Er soll das Amt ausüben, bis Trump einen neuen Minister nominiert und der Senat den Kandidaten bestätigt. © REUTERS | Allison Shelley
    Der ehemalige Investmentbanker Steven Mnuchin ist Finanzminister im US-Kabinett. Er war der Finanzchef Trumps im Wahlkampf, gilt als Wall-Street-Insider und Fan einer lockeren Hand bei Banken und Fonds. In seiner Zeit bei der Investment-Bank Goldman Sachs zu einigem Reichtum gekommen, gründete Mnuchin eine Investitionsfirma (Dune Capital Management) und eine Produktionsfirma (Dune Entertainment Partners). Damit finanzierte er Filme wie „Avatar“ oder die „X-Men“-Reihe.
    Der ehemalige Investmentbanker Steven Mnuchin ist Finanzminister im US-Kabinett. Er war der Finanzchef Trumps im Wahlkampf, gilt als Wall-Street-Insider und Fan einer lockeren Hand bei Banken und Fonds. In seiner Zeit bei der Investment-Bank Goldman Sachs zu einigem Reichtum gekommen, gründete Mnuchin eine Investitionsfirma (Dune Capital Management) und eine Produktionsfirma (Dune Entertainment Partners). Damit finanzierte er Filme wie „Avatar“ oder die „X-Men“-Reihe. © REUTERS | MIKE SEGAR
    Mnuchin, 1963 geboren, gilt als bestens vernetzt an der Wall Street. Er kündigte an, dass die Steuerpolitik zu den wichtigsten Vorhaben der Regierung Trumps gehöre. Außerdem liege der Fokus auf der Deregulierung der Wall Street. Er wolle sicherstellen, dass die Banken wieder in der Lage seien, kleine und mittelständische Betriebe mit Krediten auszustatten. Erfahrung in politischen Ämtern hatte Mnuchin nicht, das hat er mit Trump gemeinsam. Genauso wie Trump hat er früher für die demokratische Partei gespendet. Mnuchin ist jüdischen Glaubens. Medienberichten zufolge erhofft sich Trump davon eine Stärkung seiner Beziehungen zu wichtigen jüdischen Gemeinden.
    Mnuchin, 1963 geboren, gilt als bestens vernetzt an der Wall Street. Er kündigte an, dass die Steuerpolitik zu den wichtigsten Vorhaben der Regierung Trumps gehöre. Außerdem liege der Fokus auf der Deregulierung der Wall Street. Er wolle sicherstellen, dass die Banken wieder in der Lage seien, kleine und mittelständische Betriebe mit Krediten auszustatten. Erfahrung in politischen Ämtern hatte Mnuchin nicht, das hat er mit Trump gemeinsam. Genauso wie Trump hat er früher für die demokratische Partei gespendet. Mnuchin ist jüdischen Glaubens. Medienberichten zufolge erhofft sich Trump davon eine Stärkung seiner Beziehungen zu wichtigen jüdischen Gemeinden. © dpa | Andrew Gombert
    John Kelly war ein halbes Jahr lang US-Heimatschutzminister – bis er Ende Juli 2017 den entlassenen Reince Priebus als Stabschef ersetzte. Wie Mattis diente Kelly bei den Marines – 40 Jahre lang. Er kämpfte im Irak. Kelly wird oft als „Falke der Grenzsicherung“ beschrieben. Die Situation an der US-Südgrenze zu Mexiko beschrieb er einmal als „existenzielle Bedrohung“.
    John Kelly war ein halbes Jahr lang US-Heimatschutzminister – bis er Ende Juli 2017 den entlassenen Reince Priebus als Stabschef ersetzte. Wie Mattis diente Kelly bei den Marines – 40 Jahre lang. Er kämpfte im Irak. Kelly wird oft als „Falke der Grenzsicherung“ beschrieben. Die Situation an der US-Südgrenze zu Mexiko beschrieb er einmal als „existenzielle Bedrohung“. © imago | Agencia EFE
    John Kelly ist der ranghöchste Offizier, der in einem Krieg nach 9/11 ein Kind verlor: 2010 kam sein Sohn Michael im Irak ums Leben. Als General bezog Kelly einige Male offen Opposition zu Präsident Barack Obama.
    John Kelly ist der ranghöchste Offizier, der in einem Krieg nach 9/11 ein Kind verlor: 2010 kam sein Sohn Michael im Irak ums Leben. Als General bezog Kelly einige Male offen Opposition zu Präsident Barack Obama. © dpa | Peter Foley
    Der Anwalt Reince Priebus saß als Stabschef im Weißen Haus an einer der wichtigsten Schaltstellen der Macht im politischen Gefüge der USA. Schon während des Wahlkampfs hatte Priebus einige Auseinandersetzungen mit Trump. Er sprach sich offen gegen Trumps vulgär-abfällige Äußerungen über Frauen aus, stand aber trotzdem als eine der letzten Größen der Partei immer zum Kandidaten. Für mehr als ein halbes Jahr hat es nicht gereicht: Ende Juli entließ US-Präsident Trump Priebus als Stabschef.
    Der Anwalt Reince Priebus saß als Stabschef im Weißen Haus an einer der wichtigsten Schaltstellen der Macht im politischen Gefüge der USA. Schon während des Wahlkampfs hatte Priebus einige Auseinandersetzungen mit Trump. Er sprach sich offen gegen Trumps vulgär-abfällige Äußerungen über Frauen aus, stand aber trotzdem als eine der letzten Größen der Partei immer zum Kandidaten. Für mehr als ein halbes Jahr hat es nicht gereicht: Ende Juli entließ US-Präsident Trump Priebus als Stabschef. © Reuters | RICK WILKING
    Alex Azar ist Gesundheitsminister der USA. „Er wird ein Star sein, für bessere Gesundheitsversorgung und geringere Kosten für Medikamente“, twitterte Trump im November 2017 noch vor der Azars Vereidigung Ende Januar 2018. Der ehemalige Pharma-Manager – Nachfolger von Tom Price – gilt als entschiedener Gegner von „Obamacare“, dem Gesundheitssystem, geschaffen von Trumps Amtsvorgänger Barack Obama.
    Alex Azar ist Gesundheitsminister der USA. „Er wird ein Star sein, für bessere Gesundheitsversorgung und geringere Kosten für Medikamente“, twitterte Trump im November 2017 noch vor der Azars Vereidigung Ende Januar 2018. Der ehemalige Pharma-Manager – Nachfolger von Tom Price – gilt als entschiedener Gegner von „Obamacare“, dem Gesundheitssystem, geschaffen von Trumps Amtsvorgänger Barack Obama. © REUTERS | REUTERS / JOSHUA ROBERTS
    Er vertritt die Ansicht, dass eine Änderung des Systems auch ohne Beteiligung des Kongresses möglich ist. Azar ist im Direktorengremium des American Council on Germany, einer Organisation zur Verbesserung der transatlantischen Beziehungen. Dem Gremium gehört unter anderem auch der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg an.
    Er vertritt die Ansicht, dass eine Änderung des Systems auch ohne Beteiligung des Kongresses möglich ist. Azar ist im Direktorengremium des American Council on Germany, einer Organisation zur Verbesserung der transatlantischen Beziehungen. Dem Gremium gehört unter anderem auch der CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg an. © REUTERS | LEAH MILLIS
    Tom Price musste im September 2017 als Gesundheitsminister zurücktreten. Er war rund sieben Monate im Amt. Ihm waren unter anderem Unregelmäßigkeiten in Zusammenhang mit Flügen in Regierungsmaschinen vorgeworfen worden.
    Tom Price musste im September 2017 als Gesundheitsminister zurücktreten. Er war rund sieben Monate im Amt. Ihm waren unter anderem Unregelmäßigkeiten in Zusammenhang mit Flügen in Regierungsmaschinen vorgeworfen worden. © dpa | Michael Reynolds
    Der frühere Leibarzt des Weißen Hauses, Ronny Jackson, wurde von Trump überraschend zum Veteranenminister ernannt. Als Mitglied der Streitkräfte sei Jackson hoch qualifiziert für den Job, erklärte Trump. Er habe aus erster Hand erfahren, welche Opfer Veteranen erbrächten. Jackson (50) ist Konteradmiral der US-Marine.
    Der frühere Leibarzt des Weißen Hauses, Ronny Jackson, wurde von Trump überraschend zum Veteranenminister ernannt. Als Mitglied der Streitkräfte sei Jackson hoch qualifiziert für den Job, erklärte Trump. Er habe aus erster Hand erfahren, welche Opfer Veteranen erbrächten. Jackson (50) ist Konteradmiral der US-Marine. © dpa | Manuel Balce Ceneta
    Elaine Chao ist Verkehrsministerin im US-Kabinett. Unter Ex-Präsident George W. Bush war Chao Arbeitsministerin; sie ist eines der wenigen Kabinettsmitglieder mit Regierungserfahrung. Chao hat gemäß der Wahlkampfversprechen von Donald Trump angekündigt, Milliarden in die marode Infrastruktur des Landes investieren zu wollen
    Elaine Chao ist Verkehrsministerin im US-Kabinett. Unter Ex-Präsident George W. Bush war Chao Arbeitsministerin; sie ist eines der wenigen Kabinettsmitglieder mit Regierungserfahrung. Chao hat gemäß der Wahlkampfversprechen von Donald Trump angekündigt, Milliarden in die marode Infrastruktur des Landes investieren zu wollen © imago | ZUMA Press
    Als Arbeitsministerin unter Ex-Präsident George W. Bush war Elaine Chao die erste asiatischstämmige Frau in einem US-Kabinett. Sie bringt auch Erfahrungen im Verkehrsressort mit, wo sie einst stellvertretende Ministerin war. Zudem sitzt sie in den Direktorien der US-Bank Wells Fargo, der Mediengruppe News Corp und anderer großer US-Unternehmen. Sie ist die Frau des republikanischen Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell.
    Als Arbeitsministerin unter Ex-Präsident George W. Bush war Elaine Chao die erste asiatischstämmige Frau in einem US-Kabinett. Sie bringt auch Erfahrungen im Verkehrsressort mit, wo sie einst stellvertretende Ministerin war. Zudem sitzt sie in den Direktorien der US-Bank Wells Fargo, der Mediengruppe News Corp und anderer großer US-Unternehmen. Sie ist die Frau des republikanischen Mehrheitsführers im Senat, Mitch McConnell. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
    Rick Perry ist US-Energieminister. Der frühere Gouverneur von Texas steht bei Demokraten in der Kritik. Sie werfen ihm eine zu große Nähe zu Ölfirmen und Zweifel an Studien zum Klimawandel vor.
    Rick Perry ist US-Energieminister. Der frühere Gouverneur von Texas steht bei Demokraten in der Kritik. Sie werfen ihm eine zu große Nähe zu Ölfirmen und Zweifel an Studien zum Klimawandel vor. © dpa | Andrew Harnik
    Vor Jahren hatte er sich dafür ausgesprochen, das Energieministerium abzuschaffen. Perry hat allerdings erklärt, dass ihm diese Äußerung leid tue. Dem Energie-Ministerium untersteht ein riesiger Forschungsapparat, der sich etwa mit der Ölförderung, der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien befasst.
    Vor Jahren hatte er sich dafür ausgesprochen, das Energieministerium abzuschaffen. Perry hat allerdings erklärt, dass ihm diese Äußerung leid tue. Dem Energie-Ministerium untersteht ein riesiger Forschungsapparat, der sich etwa mit der Ölförderung, der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien befasst. © dpa | Lm Otero
    Ryan Zinke ist der US-Innenminister. Der Kongressabgeordnete war Kommandeur der Marine-Infanterie-Elitetruppe Navy Seals. Das Ministerium verwaltet rund ein Fünftel der öffentlichen Flächen des Landes, darunter Nationalparks. Es ist in den USA nicht für die innere Sicherheit zuständig. Das übernehmen die Ministerien für Justiz und Heimatschutz.
    Ryan Zinke ist der US-Innenminister. Der Kongressabgeordnete war Kommandeur der Marine-Infanterie-Elitetruppe Navy Seals. Das Ministerium verwaltet rund ein Fünftel der öffentlichen Flächen des Landes, darunter Nationalparks. Es ist in den USA nicht für die innere Sicherheit zuständig. Das übernehmen die Ministerien für Justiz und Heimatschutz. © imago | ZUMA Press
    Zinke ist gegen die Privatisierung von öffentlichem Grundbesitz, hat aber auch für Gesetze gestimmt, die Umweltauflagen in solchen Gebieten aufweichen. Trump will auf Staatsgebiet verstärkt Ölbohrungen und Bergbau erlauben.
    Zinke ist gegen die Privatisierung von öffentlichem Grundbesitz, hat aber auch für Gesetze gestimmt, die Umweltauflagen in solchen Gebieten aufweichen. Trump will auf Staatsgebiet verstärkt Ölbohrungen und Bergbau erlauben. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
    Alexander Acosta ist Arbeitsminister im Kabinett von Präsident Donald Trump. Der Dekan der juristischen Fakultät der Florida International University hatte bereits mehrere Posten in der US-Verwaltung inne. Unter anderem gehörte er der US-Behörde für Arbeitsbeziehungen an und arbeitete in leitender Funktion im Justizministerium. Acosta ist der einzige Latino in der US-Regierung.
    Alexander Acosta ist Arbeitsminister im Kabinett von Präsident Donald Trump. Der Dekan der juristischen Fakultät der Florida International University hatte bereits mehrere Posten in der US-Verwaltung inne. Unter anderem gehörte er der US-Behörde für Arbeitsbeziehungen an und arbeitete in leitender Funktion im Justizministerium. Acosta ist der einzige Latino in der US-Regierung. © dpa | zeus kde
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    Ben Carson ist als Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung in Trumps Regierungskabinett tätig. Der ehemalige Neurochirurg gehörte zu einem Kreis von Republikanern, die sich sehr loyal gegenüber Trump verhalten hatten. Der 65-Jährige hatte sich selbst um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner beworben, war aber in den Vorwahlen gescheitert. Er stellte sich dann sehr früh hinter Trump. © reuters | STEVE MARCUS
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    Wilbur Ross (1937) ist Handelsminister von Donald Trump und bestimmt die Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten mit. Der frühere Investmentbanker und Milliardär zählt zur Finanzelite und hat mit seinen Deals ein Milliardenvermögen angehäuft. Er sammelte in New York politische Erfahrung, wo er als Privatisierungsberater für den früheren Bürgermeister Rudy Giuliani arbeitete. © REUTERS | LUCAS JACKSON
    Die Milliardärin Betsy DeVos ist Bildungsministerin. Die Unternehmerin und Philanthropin ist frühere Vorsitzende der Republikaner in Michigan sowie Bildungsaktivistin
    Die Milliardärin Betsy DeVos ist Bildungsministerin. Die Unternehmerin und Philanthropin ist frühere Vorsitzende der Republikaner in Michigan sowie Bildungsaktivistin © REUTERS | MIKE SEGAR
    Scott Pruitt, Chef der mächtigen US-Umweltschutzbehörde Epa (Environmental Protection Agency), hat am 5. Juli 2018 sein Amt aufgegeben. Gegen ihn laufen eine ganze Reihe regierungsinterner Untersuchungen wegen Vorwürfen ethischer und juristischer Verfehlungen. Lange hatte Donald Trump eisern zu dem früheren Energielobbyisten gehalten, lag der doch umweltpolitisch voll auf seinem Kurs: Er verschaffte fossilen Brennstoffen freie Bahn, negierte den Klimawandel und stutzte die früher mächtige Umweltbehörde massiv.
    Scott Pruitt, Chef der mächtigen US-Umweltschutzbehörde Epa (Environmental Protection Agency), hat am 5. Juli 2018 sein Amt aufgegeben. Gegen ihn laufen eine ganze Reihe regierungsinterner Untersuchungen wegen Vorwürfen ethischer und juristischer Verfehlungen. Lange hatte Donald Trump eisern zu dem früheren Energielobbyisten gehalten, lag der doch umweltpolitisch voll auf seinem Kurs: Er verschaffte fossilen Brennstoffen freie Bahn, negierte den Klimawandel und stutzte die früher mächtige Umweltbehörde massiv. © Reuters | NICK OXFORD
    Auf Pruitt soll Andrew Wheeler folgen. Berichten zufolge sollen die politischen Ziele dieses früheren Kohlelobbyisten denen Pruitts in nichts nachstehen.
    Auf Pruitt soll Andrew Wheeler folgen. Berichten zufolge sollen die politischen Ziele dieses früheren Kohlelobbyisten denen Pruitts in nichts nachstehen. © REUTERS | HANDOUT
    John Bolton, der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, übernimmt seit Anfang April 2018 das Amt des Nationalen Sicherheitsberaters. US-Präsident Donald Trump Bolton will nach eigenen Worten seinen aktuellen Nationalen Sicherheitsberater H.R. McMaster entlassen. Bolton gilt als Verfechter eines harten außenpolitischen Kurses. Er hat sich für militärische Gewalt gegen den Iran oder Nordkorea ausgesprochen. Bolton ist der dritte Sicherheitsberater Trumps innerhalb von 14 Monaten.
    John Bolton, der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, übernimmt seit Anfang April 2018 das Amt des Nationalen Sicherheitsberaters. US-Präsident Donald Trump Bolton will nach eigenen Worten seinen aktuellen Nationalen Sicherheitsberater H.R. McMaster entlassen. Bolton gilt als Verfechter eines harten außenpolitischen Kurses. Er hat sich für militärische Gewalt gegen den Iran oder Nordkorea ausgesprochen. Bolton ist der dritte Sicherheitsberater Trumps innerhalb von 14 Monaten. © REUTERS | Joshua Roberts
    Herbert Raymond McMaster hatte den Posten des Nationalen Sicherheitsberates rund 13 Monate inne. Er habe eine herausragende Arbeit geleistet und werde immer sein Freund bleiben, erklärte Trump auf Twitter. McMaster, der noch General der US-Streitkräfte ist, gab bekannt, im Sommer auch aus dem Militär auszuscheiden. Nach Angaben des Weißen Hauses war es eine gemeinsame Entscheidung. McMaster habe dem Land mehr als 30 Jahre lang gedient. Trump hob seine Verdienste für neue Partnerschaften im Nahen Osten, im Kampf gegen den IS und bei der Nordkorea-Strategie hervor.
    Herbert Raymond McMaster hatte den Posten des Nationalen Sicherheitsberates rund 13 Monate inne. Er habe eine herausragende Arbeit geleistet und werde immer sein Freund bleiben, erklärte Trump auf Twitter. McMaster, der noch General der US-Streitkräfte ist, gab bekannt, im Sommer auch aus dem Militär auszuscheiden. Nach Angaben des Weißen Hauses war es eine gemeinsame Entscheidung. McMaster habe dem Land mehr als 30 Jahre lang gedient. Trump hob seine Verdienste für neue Partnerschaften im Nahen Osten, im Kampf gegen den IS und bei der Nordkorea-Strategie hervor. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
    Nur einen Monat lang war Michael Flynn Trumps Berater für nationale Sicherheit. Knapp vier Wochen nach Trumps Amtsantritt trat der Ex-General wieder zurück. Hintergrund waren seine Verbindungen zu russischen Offiziellen noch vor Trumps Vereidigung und die Tatsache, dass Flynn Vizepräsident Mike Pence die Unwahrheit darüber sagte.
    Nur einen Monat lang war Michael Flynn Trumps Berater für nationale Sicherheit. Knapp vier Wochen nach Trumps Amtsantritt trat der Ex-General wieder zurück. Hintergrund waren seine Verbindungen zu russischen Offiziellen noch vor Trumps Vereidigung und die Tatsache, dass Flynn Vizepräsident Mike Pence die Unwahrheit darüber sagte. © dpa | Michael Reynolds
    Nikki Haley war die Uno-Botschafterin der Vereinigten Staaten. Die bisherige Gouverneurin South Carolinas war auf dem diplomatischen Parkett ein unbeschriebenes Blatt. Haley folgte in dem diplomatischen Amt auf Samantha Power, die von Ex-Präsident Barack Obama nach New York entsandt worden war.
    Nikki Haley war die Uno-Botschafterin der Vereinigten Staaten. Die bisherige Gouverneurin South Carolinas war auf dem diplomatischen Parkett ein unbeschriebenes Blatt. Haley folgte in dem diplomatischen Amt auf Samantha Power, die von Ex-Präsident Barack Obama nach New York entsandt worden war. © Reuters | GARY CAMERON
    Am 9. Oktober 2018 trat die Tochter indischer Einwanderer zurück.
    Am 9. Oktober 2018 trat die Tochter indischer Einwanderer zurück. © dpa | Pablo Martinez Monsivais
    Robert Lighthizer ist der Handelsbeauftragt der Trump-Regierung.
    Robert Lighthizer ist der Handelsbeauftragt der Trump-Regierung. © Reuters | YURI GRIPAS
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    Causa Kavanaugh zieht immer weitere Kreise

    Obwohl Blasey Ford geschildert hat, warum sie ihr traumatisches Erlebnis 30 Jahre für sich behielt und erst 2012 in einer Paartherapie ihrem Ehemann davon erzählte, stellte ausgerechnet Trump den Wahrheitsgehalt ihrer Anschuldigungen infrage: Falls die Kavanaugh zugeschriebenen Attacken wirklich „so schlimm“ gewesen wären, hätten Opfer und/oder deren Eltern doch sofort Anzeige erstattet, erklärte er. Dass viele Frauen 20, 30 Jahre über sexuelle Übergriffe geschwiegen haben, weil sie nicht ernst genommen wurden und Repressalien fürchteten, ignorierte der Präsident.

    Unterdessen zieht die Causa Kavanaugh immer weitere Kreise. In den nächsten Tagen will der Anwalt von Pornodarstellerin Stormy Daniels, die mit Präsident Trump eine mit 130.000 Dollar Schweigegeld bedachte Sex-Affäre gehabt haben will, noch schwerwiegendere Vorwürfe einer bisher anonym gehaltenen Mandantin präsentieren.

    Laut Michael Avenatti soll Brett Kavanaugh in den 80er-Jahren gemeinsam mit seinem Schulfreund Mark Judge (der bei der versuchten Vergewaltigung von Christine Blasey Ford anwesend gewesen sein soll) auf Highschool-Partys mehrfach junge Frauen unter Alkohol und Drogen gesetzt haben. Mit dem Ziel, sie danach zusammen mit anderen jungen Männern sexuell zu missbrauchen.