Berlin. In der Pflegebranche herrscht Personalmangel. Der Gesundheitsminister plädiert dafür, dass die Pflegekräfte ihre Stundenzahl erhöhen.

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel in der Pflege fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bessere Arbeitsbedingungen in Pflegeberufen. „Derzeit ist die Pflege der am wenigsten planbare Beruf, den es gibt“, sagte Spahn der „Augsburger Allgemeinen“. Wegen der hohen Belastung hätten viele Pflegekräfte in Heimen und bei ambulanten Diensten die Zahl ihrer Arbeitsstunden reduziert. „Wenn von einer Million Pflegekräften 100.000 nur drei, vier Stunden mehr pro Woche arbeiten würden, wäre schon viel gewonnen.“

Vieles dabei sei eine Frage der Organisation, erläuterte der Minister: „Faire Schichtpläne, verlässliche Arbeitszeiten, auch mal drei, vier freie Tage am Stück.“ Spahn sagte, man müsse bei der Suche nach Lösungen in dem Bereich „auch ein Auge auf die Arbeitsbedingungen werfen“.

Pflegekräfte fühlen sich ausgezehrt

Dies hatten vor zwei Wochen auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und Verdi gefordert anlässlich einer Studie zur Überlastung vieler Pflegekräfte. Demnach fühlen sich Hunderttausende

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durch Überlastung, Dauerstress und geringe Bezahlung ausgezehrt. Nach einer Mitte März vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung vorgelegten Studie gibt es zurzeit 17.000 unbesetzte Stellen in Pflegeheimen.

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, so der Minister. „Länder mit einer jungen Bevölkerung wie das Kosovo oder die Philippinen bilden weit über den eigenen Bedarf hinaus aus.“ Deutschland dagegen habe enormen Bedarf.

Rahmenbedingungen müssen verändert werden

Spahn betonte: „Am Geld alleine liegt es aber nicht, dass es zu wenige Pflegekräfte gibt.“ Stattdessen sei die Organisation der Arbeit verbesserungsfähig: „Faire Schichtpläne, verlässliche Arbeitszeiten, auch mal drei, vier freie Tage am Stück“, so der Minister.

„Derzeit ist die Pflege der am wenigsten planbare Beruf, den es gibt“, kritisierte er. „Die meisten Menschen, die in der Pflege arbeiten, arbeiten dort gerne, sie schöpfen viel Kraft aus ihrem Beruf, hadern aber mit den Umständen, die er mit sich bringt.“ Deshalb müsse man auch an den Rahmenbedingungen arbeiten. (dpa/jha)