Köthen. Vor einer Woche war im sächsischen Köthen ein 22-Jähriger nach einem nächtlichen Streit gestorben. An diesem Sonntag wollen rechtsgerichtete Gruppen deshalb erneut auf die Straße gehen.
Mehrere Gruppen, darunter das fremdenfeindliche Dresdner Pegida-Bündnis und der rechtsgerichtete, brandenburgische Verein „Zukunft Heimat“, haben nun für diesen Sonntag um 17.30 Uhr zu einer Demonstration aufgerufen. Auch die AfD Sachsen-Anhalt rief dazu auf, sich an dem Marsch zu beteiligen.
Keine Details zum Polizeieinsatz
Eine eine Gegendemonstration wird es geben, und zwar schon ab dem Nachmittag: Mehrere Bündnisse gegen Rechts haben für 15 Uhr zu einer Protestkundgebung unter dem Motto „Klar und deutlich: Der extremen Rechten entgegentreten! Für eine offene und plurale Gesellschaft“ aufgerufen. Dazu mobilisieren unter anderem das „Bündnis für Zivilcourage – Halle gegen Rechts“, das Bündnis „Dessau Nazifrei“, „Leipzig nimmt Platz“ sowie Grüne und Linke.
Die Polizei ließ zunächst offen, wie viele Teilnehmer angekündigt wurden oder zu erwarten sind. Auch ist noch unklar, wie viele Beamte im Einsatz sein werden. Nach den rechten Demonstrationen in Chemnitz hatte es Kritik am schlecht vorbereiteten und durchgeführten Polizeieinsatz gegeben.
22-Jähriger starb an Herzfehler
Bereits zwei Mal haben rechte Gruppen seit dem Todesfall in Köthen demonstriert. Vor einer Woche kamen 2500 Menschen, darunter laut Verfassungsschutz auch 500 Rechtsextremisten. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Volksverhetzung.

Der 22-Jährige war schwer herzrkrank, er starb nach Behördenangaben an einem Infarkt, nachdem er sich schlichtend in einen Streit zwischen mehreren afghanischen Staatsbürgern eingeschaltet hatte und ins Gesicht geschlagen wurde.
Zwei 18 und 20 Jahre alte Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft. (dpa/epd/sdo)
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