Berlin. Bereits im vergangenen Jahr soll ein Deutscher in der Türkei verurteilt worden sein. Er soll die Gülen-Bewegung unterstützt haben.

Laut Medienberichten ist ein deutscher Staatsbürger wegen Terrorvorwürfen von einem Gericht verurteilt worden. Es wäre die erste Verurteilung dieser Art seit dem Putschversuch in der Türkei vor zwei Jahren.

Der Mann müsse neun Jahre und neun Monate in einem türkischen Gefängnis verbringen, berichteten WDR, NDR und „Süddeutsche Zeitung“ am Dienstag unter Berufung auf die Urteilsschrift. Demnach hat die Staatsanwaltschaft den 55-Jährigen wegen „Mitgliedschaft in einer Terror-Organisation“ angeklagt. Der Mann habe die Terrorvorwürfe vehement zurückgewiesen. Er sei konkret beschuldigt worden, Mitglied in einem Unternehmerverein zu sein, der zur Organisation des Geistlichen

Auch interessant

gehöre.

Urteil soll bereits im vergangenen Jahr gefällt worden sein

Die Regierung in Ankara hält Gülen für den Drahtzieher des Putschversuches vom Juli 2016. Dem verurteilten Deutschen wurde laut dem Medienbericht auch vorgeworfen, ein Konto bei einer Gülen-nahen Bank besessen und seine Kinder auf eine Gülen-nahe Schule geschickt zu haben. Das Urteil sei bereits im Juli 2017 gefällt worden, berichteten die Sender und die Zeitung weiter. Unklar sei, weshalb der Fall in der Zwischenzeit nicht öffentlich wurde. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin verlaute, dass der Mann vom deutschen Konsulat in Izmir betreut werde.

Darum wurde in Wiesbaden eine vier Meter große Erdogan-Statue aufgestellt

weitere Videos

    Der Mann war dem Bericht zufolge aus der Türkei zum Studium nach Deutschland gegangen und lebte viele Jahre in Aachen. Mit seiner Frau, einer Ärztin, habe er drei Kinder. Er besitze allein die deutsche Staatsbürgerschaft. Er sei 2000 in die Türkei zurückgekehrt und habe in seinem Geburtsort eine Firma gegründet, die er bis zu seiner Verhaftung im April 2017 leitete. (rtr)