Berlin. Sahra Wagenknecht will am Dienstag ihre Idee einer linken Sammlungsbewegung vorstellen. Lars Klingbeil sieht das Projekt kritisch.

Die SPD-Spitze lehnt eine Zusammenarbeit mit der neuen linken Sammlungsbewegung von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine strikt ab. „Was Wagenknecht und Lafontaine da machen, ist keine Bewegung, sondern ein Machtkampf innerhalb der Linkspartei“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil unserer Redaktion. „Wir brauchen ernsthafte Gespräche über ein progressives rot-rot-grünes Bündnis statt Internetseiten ohne politische Konsequenz.“

An diesem Dienstag will Wagenknecht, die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag ist, in Berlin ihr politisches Projekt „Aufstehen“ vorstellen. Mit dabei sein wird die Flensburger SPD-Oberbürgermeisterin Simone Lange. Sie war gegen Andrea Nahles bei der Wahl zur SPD-Parteichefin angetreten und hatte mit 27,6 Prozent einen Achtungserfolg erzielt.

Die Wagenknecht-Vertraute und Fraktionsvize der Linken, Sevim Dagdelen, betonte, mit „Aufstehen“ solle der „neoliberale Mainstream“ überwunden werden, der die sozialen Bedürfnisse weniger wohlhabender Menschen Jahrzehnte ignoriert habe.

Dagdelen: „Aufstehen“ soll „Vormarsch der Rechten“ stoppen

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. © dpa | Christoph Schmidt

„Davon profitieren am Ende rechte Parteien. Aufstehen ist eine Kampfansage an den Neoliberalismus und ein Versuch, den Vormarsch der Rechten zu stoppen“, sagte Dagdelen unserer Redaktion.

Bis zum 26. August bekundeten nach Angaben von Ex-Linke-Chef Lafontaine mehr als 85.000 Bürger Interesse an der Sammlungsbewegung. Mittlerweile könnten es über 100.000 Unterstützer sein. Die genaue Zahl will Wagenknecht am Dienstag veröffentlichen.

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Lafontaine erklärte, die Bewegung wolle vor allem für mehr soziale Gerechtigkeit mit höheren Löhnen und Renten eintreten. (FMG)