Berlin. Im Kampf gegen Kinderpornografie im Internet sind die Ermittler oft machtlos. BKA-Chef Münch fordert nun ein umstrittenes Instrument.

Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, fordert anlässlich des Freiburger

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. „Jeden Tag gehen beim Bundeskriminalamt Hinweise auf den sexuellen Missbrauch von Kindern ein“, sagte Münch in der „Berliner Zeitung“. „Darunter sind Bilder und Videos, auf denen Kinder oder sogar Babys schwer missbraucht werden.“

Das Material stamme aus dem Internet. Dort werde es zum Teil in versteckten Foren, zum Teil aber auch öffentlich gehandelt und getauscht. In vielen Fällen sei der einzige Hinweis auf den Täter die IP-Adresse seines Computers. „Doch den Ermittlerinnen und Ermittlern sind häufig die Hände gebunden“, beklagte der BKA-Präsident.

8000 verlorene Hinweise 2017

„Grund ist die nicht umgesetzte Vorratsdatenspeicherung: Allein im Jahr 2017 konnten über 8000 Hinweise auf Kinderpornografie nicht weiter ermittelt werden“, sagte Münch. Hinter jeder Aufnahme stehe ein realer Kindesmissbrauch. „Eine Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung ist bei der Bekämpfung von Kinderpornografie und von sexuellem Missbrauch daher dringend geboten: Jeder Missbrauchsfall ist einer zu viel.“

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    Eine Vorratsdatenspeicherung würde Telekommunikationsanbieter verpflichten, alle Verbindungsdaten längerfristig zu speichern. In einem der bundesweit schwersten je bekanntgewordenen Fälle von Kindesmissbrauch hatte das Landgericht am Dienstag die Mutter des Opfers und ihren Partner viele Jahre ins Gefängnis geschickt. (dpa)