Seoul. Trotz Annäherung an die USA lässt die nordkoreanische Regierung offenbar Raketen bauen. Kim scheint sich nicht an Abmachung zu halten.
Nach den Gesprächen mit den USA über den Abbau seines Atomwaffenprogramms scheint Nordkorea nach Medienberichten trotzdem weitere Raketen herzustellen.
in den USA hätten Hinweise darauf, dass Nordkorea in einer Forschungseinrichtung nahe Pjöngjang möglicherweise eine bis zwei neue Interkontinentalraketen baue, die potenziell amerikanisches Festland erreichen könnten, berichtete die „Washington Post“ am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf Regierungsbeamte.
Als Beleg hätten die Informanten Satellitenfotos von Aktivitäten in der Anlage von Sanumdong vorgelegt, in der Nordkorea seine „ersten ballistischen Interkontinentalraketen“ gebaut habe, schrieb die Zeitung. „Wir sehen, dass sie weiter daran arbeiten, genau wie zuvor“, wurde ein Beamter zitiert.
Die Aktivitäten in der Waffenfabrik seien für US-Regierungsbeamte keine Überraschung. Machthaber Kim Jong Un habe bisher keine öffentlichen Versprechungen gemacht, alle Arbeiten in den zahlreichen Nuklear- und Raketeneinrichtungen im Land einzustellen.
Langstreckenraketen als Überlebensstrategie
Bei seinem aufsehenerregenden Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im Juni in Singapur hatte Kim seine Bereitschaft zur „kompletten Denuklearisierung“ bekräftigt. Es gab aber
Nordkoreas kommunistische Führung, die den USA jahrelang eine „feindselige Politik“ vorgeworfen hatte, sieht im Bau von Langstreckenraketen eine Überlebensgarantie. US-Außenminister
über Schritte zur militärischen Entspannung auf der koreanischen Halbinsel aufgenommen. Bei dem Treffen am Dienstag im Grenzort Panmunjom ging es um die Umsetzung der Vereinbarungen, die beide Staaten bei ihrem Gipfeltreffen Ende April getroffen hatten. Südkoreas Präsident Moon Jae In und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatten sich in einer Erklärung unter anderem auf eine stufenweise militärische Abrüstung verständigt.
Es wurde erwartet, dass beide Seiten bei den Gesprächen auf Generalsebene auch über Maßnahmen zur Entmilitarisierung von Panmunjom sowie zur Schaffung einer Friedenszone an ihrer umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer reden. Bei Militärgesprächen im Juni hatten sich Süd- und Nordkorea darauf geeinigt, ihre militärischen Kommunikationsleitungen wiederherzustellen. (dpa)