Berlin. Gesundheitsminister Jens Spahn wollte Kassenärzte zu einer festen Anzahl an Sprechstunden verpflichten. Dagegen wehren sich die Ärzte.

Die Kassenärzte widersprechen den Plänen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Sprechzeiten für gesetzlich Versicherte auszuweiten. „Den Plan, Ärzten eine Mindestsprechstundenzeit von 25 Stunden vorzuschreiben, lehnen wir Kassenärzte ab. Damit greift die Politik viel zu stark in die Abläufe der einzelnen Praxis ein“, sagte der Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, unserer Redaktion. Er begründete dies damit, dass Ärzte Freiberufler seien und ihre Arbeit frei gestalten müssten.

Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.
Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. © dpa | Britta Pedersen

Positiv bewertete Gassen, dass der am Montag vorgestellte Gesetzentwurf des Ministers zusätzliche 600 Millionen Euro vorsieht: „Das Geld wird dringend für die Versorgung der Patienten gebraucht“, sagte der KBV-Chef.

Jens Spahn will Wartezeiten für für Arzttermine verkürzen

Noch besser wäre es, wenn die Budgets für die niedergelassenen Ärzte abgeschafft würden. „Hier ist eine Chance verpasst worden“, fügte er hinzu. Insgesamt bringe der neue Gesetzentwurf „ein bisschen Licht und viel Schatten“.

Spahn will mit dem Gesetz unter anderem die Wartezeit auf Arzttermine für gesetzlich Versicherte verkürzen, das Sprechstundenangebot erweitern und die Vergütung von Kassenärzten verbessern. (phn)