Mexiko-Stadt. Politischer Umbruch in Mexiko: Der 64 Jahre alte Kandidat der linksnationalen Partei Morena hat die Wahl mit großem Vorsprung gewonnen.

Der Links-Nationalist Andrés Manuel López Obrador wird neuer Präsident von

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. Nach einer ersten offiziellen Hochrechnung erhielt er zwischen 53 und 53,8 Prozent der Stimmen, wie der Wahlrat am Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte. Damit wird er Amtsinhaber Enrique Peña Nieto ablösen.

PAN-Kandidat Ricardo Anaya und der Kandidat der amtierenden Regierungspartei PRI, José Antonio Meade, gestanden ihre Niederlage bereits kurz nach Bekanntgabe der ersten Umfrage ein. US-Präsident Donald Trump gratulierte López Obrador am Sonntagabend (Ortszeit) zum Sieg. „Ich freue mich sehr darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten“, twitterte Trump am Sonntagabend (Ortszeit). „Es gibt viel zu tun, von dem sowohl die Vereinigten Staaten als auch Mexiko profitieren werden!“

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Lopez Obrador ist der erste linksgerichtete Präsident seit Jahrzehnten in Lateinamerikas zweitgrößter Volkswirtschaft. Außenpolitisch könnte der stramm patriotisch eingestellte Politiker mit Trump aneinander geraten.

Dieser droht Mexiko und Kanada mit einem Handelskrieg, falls das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta nicht zugunsten der USA neu verhandelt wird. Die Forderung des US-Präsidenten, dass Mexiko für den Bau einer Mauer zur Eindämmung der Migration an der Grenze zahlen soll, hat viele Mexikaner zudem zutiefst verärgert.

Mexiko-Stadt bekommt erstmals eine Bürgermeisterin

Rund 89 Millionen Menschen waren wahlberechtigt. Nach einer ersten Schätzung des Wahlrats lag die Wahlbeteiligung bei rund 63 Prozent. Auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt konnte sich die Partei von López Obrador durchsetzen. Nach ersten Auszählungen wurde dort Claudia Sheinbaum zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Sheinbaum ist die erste Frau, die in das Amt gewählt wurde.

Boliviens sozialistischer Präsident Evo Morales sendete als erster lateinamerikanischer Regierungschef Glückwünsche für López Obrador, der auch unter dem Kürzel AMLO bekannt ist. „Wir sind uns sicher, dass seine Regierung eine neue Seite in der Geschichte der lateinamerikanischen Würde und Souveränität schreiben wird“, schrieb Morales auf Twitter.

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Wahl ohne größere Zwischenfälle

Am Sonntag wurden in Mexiko darüber hinaus auch politische Posten in 30 von 32 Bundesstaaten neu bestimmt, darunter in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Zudem wurden in beiden Kongresskammern 500 Abgeordneten- und 128 Senatorenplätze neu besetzt und acht neue Gouverneure gewählt. Auf lokaler Ebene mussten rund 1600 Bürgermeister bestimmt werden.

Die Wahl verlief nach Angaben von Beobachtern ohne größere Zwischenfälle. „Was wir sehen, ist Harmonie und eine massenhafte Wahlbeteiligung“, sagte der Leiter der Wahlbeobachtung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Leonel Fernández, am Nachmittag.

In manchen Sonder-Wahlzentren fehlten jedoch Berichten zufolge Stimmzettel. Das mexikanische TV zeigte Videos von Menschen, die vor den Wahllokalen warteten, weil die Stimmzettel ausgegangen waren. In den speziellen Wahlzentren konnten Mexikaner wählen, die am Tag der Abstimmung nicht in ihrem Stimmkreis waren.

Im ganzen Land waren mehr als 157.000 Wahlzentren geöffnet. Der Wahlkampf in Mexiko wurde von Gewalt gegen Politiker überschattet. In den vergangenen zehn Monaten wurden mehr als 120 Politiker umgebracht. (dpa/rtr)