Düsseldorf. Der Mindestlohn zeigt offenbar nicht die erhoffte Wirkung: Rund 200.000 Vollzeit-Arbeitnehmer sind noch immer auf Hartz IV angewiesen.

Die Zahl der Hartz-IV-Aufstocker ist seit Einführung des Mindestlohns vor rund dreieinhalb Jahren offenbar nur leicht gesunken. Das berichtet die „Rheinische Post“, die sich auf Daten der Bundesagentur für Arbeit beruft.

Demnach sei die Zahl der Vollzeit-Arbeitnehmer, die auf zusätzliche staatliche Unterstützung angewiesen sind, um weniger als 7000 gesunken – von 211.700 Arbeitnehmern im Jahresdurchschnitt 2014 auf 205.000 im November 2017.

Starker Rückgang der geringfügig Beschäftigten

Die Zahl der Hartz-IV-Aufstocker insgesamt sei im Vergleich zu der Zeit vor dem Mindestlohn um etwa 200.000 von knapp 1,3 Millionen im Jahr 2014 auf 1,1 Millionen im Februar 2018 gesunken. Der größte Teil dieser Differenz sei aber auf einen starken Rückgang der geringfügig Beschäftigten zurückzuführen, die zusätzlich

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beziehen. Ihre Zahl sei um rund 110.000 gesunken.

Darum geht es bei der Hartz-IV-Debatte wirklich

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    Der gesetzliche Mindestlohn wurde am 1. Januar 2015 in Deutschland eingeführt. Ein Hauptargument für die Einführung war, dass Arbeitnehmer, die nicht genügend für ihren Lebensunterhalt verdienten, mit der gesetzlichen Lohnuntergrenze leichter dieses Ziel erreichen könnten. Am heutigen Dienstag will die Mindestlohnkommission ihre Empfehlung zur Anfang 2019 anstehenden Erhöhung bekanntgeben. (br)