Kim Jong-un und Donald Trump sind in Singapur angekommen
•
Lesezeit: 5 Minuten
Singapur. Erst G7, jetzt das Gipfeltreffen Nordkorea-USA: Machthaber Kim Jong-un und Präsident Trump sind zum ersten Mal in der gleichen Stadt.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist am Sonntag zu seinem historischen Treffen mit Donald Trump in Singapur eingetroffen. Am Abend (Ortszeit) landete auch der US-Präsident in dem Stadtstaat. Bereits aus dem Flugzeug heraus hatte sich Trump optimistisch zu dem Ausgang des Treffens gezeigt.
„Wir haben die Möglichkeit, ein wahrlich wundervolles Resultat zu erzielen für Nordkorea und die Welt“, schrieb Trump auf Twitter. „Ich habe das Gefühl, dass diese einmalige Chance nicht vergeudet wird.“ Es ist das erste Mal seit der Gründung Nordkoreas 1948, dass ein amtierender US-Präsident mit einem Machthaber des kommunistischen Landes zusammentrifft.
Kim: „Singapurs Rolle wird in die Geschichte eingehen“
Das Gipfeltreffen soll am Dienstag um 9 Uhr (Ortszeit) beginnen. Kim wolle am selben Tag um 14 Uhr wieder abreisen, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag. Kim Jong Un sagte nach seiner Ankunft: „Singapurs Rolle wird in die Geschichte eingehen, wenn der Gipfel mit Trump ein Erfolg wird.“
Kim und Trump werden sich auf der Insel Sentosa begegnen. Der US-Präsident will das abgeschottete kommunistische Regime Nordkoreas dazu bewegen, vollständig atomar abzurüsten. Trump hatte sogar eine Friedenserklärung ins Gespräch gebracht. Kim Jong-un hofft hingegen auf internationale Anerkennung und wirtschaftliche Unterstützung.
Singapur übernimmt Rolle des Gastgebers
Kurz nach der Landung auf dem internationalen Flughafen am Sonntag kam Kim Jong-un bereits mit dem Regierungschef des südostasiatischen Stadtstaats zusammen, Lee Hsien Loong. Bei dem Treffen mit Lee bedankte sich Kim dafür, dass Singapur die Rolle des Gastgebers übernommen hat. Weiter sagte er: „Die ganze Welt schaut auf diesen historischen Gipfel zwischen Kim Jong Un und den Vereinigten Staaten von Amerika.“
Donald Trump und Kim Jong Un in Singapur
1/40
Für Kim Jong-un ist es die bislang weiteste Auslandsreise seit der Machtübernahme 2011. Begleitet wird er von einer großen Delegation. Singapur, das einst der siebtwichtigste Handelspartner Nordkoreas war, setzte seine Handelsbeziehungen nach den nordkoreanischen Atom- und Raketentests im vergangenen Jahr aus.
. Begleitet wird Trump in Singapur unter anderem von US-Außenminister Mike Pompeo, dem Nationalen Sicherheitsberater John Bolton und dem Stabschef im Präsidialamt, John Kelly.
Konflikte in den Monaten vor dem Gipfeltreffen
In den Monaten vor dem Treffen hatten sich Trump und Kim nicht nur einen verbalen Schlagabtausch geliefert, sie hatten einander auch mit Zerstörung gedroht. In seiner Neujahrsansprache erklärte Kim dann, die Entwicklung des Atomprogrammes sei abgeschlossen, Nordkorea konzentriere sich nun auf seine wirtschaftliche Entwicklung.
Nach Kontakten zwischen beiden koreanischen Staaten schlug Kim Trump ein Treffen vor, und der US-Präsident sagte zu. Als Kim erbost auf Äußerungen eines Trump-Beraters reagierte, sagte Trump die Begegnung kurzerhand wieder ab, nur um wenig später doch wieder zuzusagen.
. Das schrieb er am Freitag auf Twitter. Er werde seinen Freunden Donald Trump und Kim Jong-un jegliche Unterstützung geben, die notwendig sei, schrieb der 57-Jährige.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und
wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste
übermittelt werden. Mehr dazu in unserer
Datenschutzerklärung
Rodman – bekannt für seinen ausgefallenen Kleidungsstil, seine Piercings und nicht zuletzt sein auffälliges Verhalten – gehört allerdings nicht zur offiziellen amerikanischen Delegation. Trump hatte am Donnerstag erklärt, Rodman sei kein Teil der Verhandlungen. Er sei auch nicht zu dem Gipfeltreffen eingeladen worden, fügte der Präsident hinzu.
Rodman über Kim: „Wir lachen, singen Karaoke“
Dennis Rodman ist in den vergangenen Jahren mehrmals nach Nordkorea gereist und hat sich mit Machthaber Kim Jong-un angefreundet. In der britischen Sendung „Good Morning Britain“ erzählte er im vergangenen September, wie sie so ist, seine Freundschaft mit dem Mann, der weltweit für Schrecken sorgt und sein Volk unterdrückt. Er würde ständig mit Kim Jong-un „abhängen“, sagte Rodman in der Sendung. „Wir lachen, singen Karaoke, wir machen viele coole Sachen zusammen.“ Inklusive reiten und Ski fahren.
Ein ruhiger, freundlicher und lustiger Mensch sei Nordkoreas Machthaber. „Er lacht die ganze Zeit, lächelt, spricht mit seinem Volk.“ Er selbst habe noch nie in seinem Leben einen Menschen mit so viel Macht getroffen, sagte Rodman.
Rodman schimpfte betrunken in Live-Sendung von CNN
Rodman, der bei den Chicago Bulls Teamkamerad von NBA-Legende Michael Jordan war, hatte sich 2014 in den USA lächerlich gemacht, als er ein Basketballspiel zwischen einem US-Team und einer nordkoreanischen Auswahl mitorganisiert hatte. Einige Male hatten ihn Kamerateams im Rahmen der Veranstaltung ziemlich derangiert gefilmt, auch in der Loge des Machthabers in Pjöngjang. Negativer Höhepunkt: Als ein CNN-Journalist seine Motive bei der Reise infrage stellte, beschimpfte Rodman den Reporter wüst. In einer Live-Sendung, merklich betrunken, eine Zigarre in der Hand.
Auch zu Trump hatte Rodman in der Vergangenheit Verbindungen: Er nahm an seiner Show „Celebrity Apprentice“ teil, nannte ihn einen „großartigen Freund“.