Saarbrücken/Berlin. Viele Empfänger staatlicher Unterstützung könnten sich keine Verhütungsmittel leisten, warnen die Grünen. Sie fordern Gratis-Verhütung.

Die Grünen fordern den kostenlosen Zugang zu ärztlich verordneten Verhütungsmitteln und Kondomen für Geringverdiener. „Der selbstbestimmte Zugang zu zuverlässigen, qualitativ hochwertigen und individuell passenden Verhütungsmitteln muss für alle, unabhängig von Einkommen und Wohnort, gewährleistet sein“, heißt es in einem Antragsentwurf der Grünen-Bundestagfraktion, über den die „Saarbrücker Zeitung“ zuerst berichtete. Da Menschen mit geringem Einkommen häufig das Geld für eine passende

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fehle, schränke dies ihr Recht auf selbstbestimmte Familienplanung ein.

Versicherte hätten bis zum vollendeten 20. Lebensjahr Anspruch auf Versorgung mit ärztlich verordneten Verhütungsmitteln, heißt es weiter. Aber auch über diese Altersgrenze hinaus könnten Menschen in schwierigen wirtschaftlichen Situationen sein.

„Frauen tragen immer noch Hauptverantwortung für Verhütung“

„Wenn Verhütung eine Frage des Geldes wird, trifft das vor allem Frauen, denn immer noch wird ihnen die Hauptverantwortung für Verhütung zugesprochen“, erklären die Grünen. In einzelnen Kommunen und Bundesländern existierten zwar bereits Regelungen, doch seien diese oft unübersichtlich oder nur wenig bekannt.

„Wir wollen die Erstattung über die Krankenkassen organisieren“, sagte die Grünen-Politikerin Maria Klein-Schmeink der „Saarbrücker Zeitung“. „Diese Kosten sollten dann den Krankenkassen durch einen Steuerzuschuss ersetzt werden.

Kondome sollen dem Antrag zufolge an geeigneten Stellen wie etwa Gesundheitsämtern, Familienberatungsstellen oder der Aids-Hilfe kostenlos ausliegen. (epd)

Kondom-Kleider aus Kinshasa

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