Berlin. Merkel soll schon 2017 von Missständen im Bamf gewusst haben. Der ehemalige Bamf-Chef kritisiert sie und auch das Innenministerium.

Der ehemalige Chef des

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, Frank-Jürgen Weise, hat einem Medienbericht zufolge 2017 Bundeskanzlerin Angela Merkel zweimal im direkten Gespräch über

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informiert. Wie aus vertraulichen Dokumenten hervorgehe, habe Weise Ende 2017 einen Abschlussbericht über seine Tätigkeit als Beauftragter für Flüchtlingsmanagement geschrieben, berichtet die „Bild am Sonntag“ (Bezahlinhalt).

Frank-Jürgen Weise, ehemaliger Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, will Merkel 2017 zweimal persönlich über die Überforderung im Flüchtlingsmanagement informiert haben.
Frank-Jürgen Weise, ehemaliger Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, will Merkel 2017 zweimal persönlich über die Überforderung im Flüchtlingsmanagement informiert haben. © dpa | Federico Gambarini

Bereits Anfang 2017 habe Weise die Zustände im Bamf schonungslos analysiert, berichtet das Blatt. Auf Bitten von Merkel hatte er im Oktober 2015 das Bamf übernommen und bis Ende Dezember 2016 geleitet. In einem Bericht Weises hieß es laut „Bild am Sonntag“, dass die neue Leitung „in ihrer beruflichen Erfahrung noch nie einen so schlechten Zustand einer Behörde erlebt“ habe.

Scharfe Kritik übte Weise demnach auch am Bundesinnenministerium. Zwar hätten dort diverse Abteilungen die Fachaufsicht über das Bamf gehabt. „Die Frage, die sich dabei stellt, ist, wie es dennoch nicht aufgefallen ist, in welchem Zustand IT, Aufbau- und Ablauforganisation waren. (. . .) Es ist nicht erklärbar, wie angesichts dieses Zustandes davon ausgegangen werden konnte, dass das Bamf den erheblichen Zuwachs an geflüchteten Menschen auch nur ansatzweise bewerkstelligen könnte.“ (rtr)