Ankara/Jerusalem. Nach dem blutigen Montag von Gaza attackiert der türkische Präsident Erdogan die israelische Regierung – in besonders scharfem Ton.

Nach dem harten Vorgehen Israels im Gazastreifen eskaliert der Konflikt zwischen dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

In einer auf Englisch verfassten Twitter-Nachricht schrieb Erdogan am Dienstag: „Er hat das Blut von Palästinensern an seinen Händen.“ Netanjahu sei der Ministerpräsident „eines Apartheid-Staates“, der das Land eines wehrlosen Volkes seit mehr als 60 Jahren und in Verstoß gegen UN-Resolutionen besetze.

Erdogan kündigte für diesen Freitag einen Sondergipfel islamischer Staaten an. Das außerordentliche Treffen der Organisation für Islamische Kooperation (OIC) solle in Istanbul stattfinden, sagte Erdogan bei einer Pressekonferenz mit der britischen Premierministerin Theresa May in London.

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Beim blutigsten Tag seit dem Gaza-Krieg 2014

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, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Rund 2800 wurden verletzt.

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Erdogan hatte das Vorgehen Israels im Gazastreifen mit Dutzenden Toten am Montag als „Genozid“ bezeichnet. Netanjahu hatte sich daraufhin moralische Belehrungen verbeten und erwidert: „Erdogan ist einer der größten Unterstützer der Hamas, daher gibt es keinen Zweifel, dass er sich gut auskennt mit Terror und Massakern.“

Erdogan konterte nun, Netanjahu könne „seine Verbrechen nicht verschleiern, indem er die Türkei angreift“. Er riet dem israelischen Ministerpräsidenten: „Lesen Sie die zehn Gebote.“

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    Zuvor hatte das türkische Außenministerium den israelischen Botschafter nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu dazu aufgefordert, „für einige Zeit“ das Land zu verlassen.

    Am Montag hatten die USA ihre Botschaft in Jerusalem eröffnet. Im Gazastreifen kam es parallel zu den gewaltsamen Protesten. Aus Protest zog die Türkei ihre Botschafter aus Washington und Tel Aviv ab und ordnete drei Tage Trauer für die getöteten Palästinenser an. (dpa)