Teheran. Im Konflikt zwischen dem Iran und Israel gibt es scharfe Töne aus Teheran. Ajatollah Chatami droht, Tel Aviv und Haifa zu bombardieren.

Der Iran hat Israel vor weiteren Angriffen auf seinen Verbündeten Syrien gewarnt. Syrien habe jedes Recht, sich gegen eine israelische Aggression selbst zu verteidigen, zitierte das iranische Staatsfernsehen am Freitag den Sprecher von Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. „Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft ermutigt Israel zur Aggression.“

Ajatollah Ahmad Chatami drohte in seiner Freitagspredigt mit der Zerstörung von Tel Aviv und Haifa, „sollte Israel töricht handeln“. Der Iran werde trotz des Drucks des Westens seine Raketenstreitmacht weiter ausbauen. Die Zuhörer quittierten die Worte des zu den Hardlinern zählenden Geistlichen mit den Rufen „Tod Amerika“ und „Tod Israel“.

Israel griff iranische Stellungen in Syrien an

Israel hatte am Donnerstag nach eigenen Angaben nahezu die gesamte militärische Infrastruktur des Iran in Syrien aus der Luft angegriffen. Zuvor hatten iranische Revolutionsgarden nach israelischen Angaben aus Syrien heraus israelische Armeestellungen auf den seit den 80er-Jahren annektierten syrischen Golan-Höhen mit Raketen beschossen. Dabei kam es Berichten zufolge zu geringen Schäden.

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    Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat sich im syrisch-israelischen Grenzgebiet in den vergangenen Wochen erheblich verschärft. Zusätzlich befeuert wird er durch die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran auszusteigen. Israel, das seine Existenz durch den Iran bedroht sieht, gehört zu den größten Unterstützern von Trumps Iran-Politik.

    Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman forderte Syrien indes auf, iranische Kämpfer aus dem Land zu werfen. „Werde die Iraner los, werde Ghassem Sulejmani los und die Kuds-Streitkräfte“, sagte Lieberman am Freitag an Syriens Präsident Baschar al-Assad gerichtet. Deren Präsenz im Land sorge nur für Probleme.

    Der Iran nutzt in Syrien vor allem die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah als kampferprobte Truppe, die an der Seite der Armee und anderer Milizen kämpft. Ohne Hilfe aus dem Iran hätte Syriens Präsident Bashar al-Assad seine Macht wohl längst verloren. (rtr/dpa)

    In einer früheren Fassung hieß es irrtümlich, der iranische Außenminister habe mit der Zerstörung israelischer Städte gedroht. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.