Berichte: Reporter Demirci bleibt in türkischer Haft
•
Lesezeit: 1 Minute
Ankara/Berlin. In der Türkei befindet sich ein weiterer Deutscher in Haft. Die türkischen Behörden werfen ihm vor, einer Terrorgruppe anzugehören.
Der deutsch-türkische Reporter Adil Demirci bleibt laut Medienberichten vorerst in türkischer Haft. Wie die linke Nachrichtenagentur Etkin News Agency (Etha) am Dienstag auf ihrer Facebookseite berichtete, hat dies ein Gericht in Istanbul entschieden. Demirci soll bereits Ende vergangener Woche bei einem Urlaub in der Türkei verhaftet worden sein.
Demirci arbeitet freiberuflich für die linke Nachrichtenagentur Etha. Für diese war auch die monatelang inhaftierte deutsche Journalistin Mesale Tolu zum Zeitpunkt ihrer Festnahme tätig. Tolu hatte am Freitag per Twitter mitgeteilt, dass drei Etha-Reporter in der Nacht zuvor festgenommen worden seien, darunter auch Demirci. Am Dienstag tweetete sie, der Richter habe entschieden, dass er in Untersuchungshaft komme.
Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und
wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste
übermittelt werden. Mehr dazu in unserer
Datenschutzerklärung
Demirci hat laut Etha neben der deutschen auch die türkische Staatsbürgerschaft und arbeitete von Deutschland aus für die Agentur. Seine Kollegen gehen davon aus, dass er wegen seiner Artikel sowie Äußerungen über soziale Medien festgenommen wurde.
150 Journalisten sitzen in Haft
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, dass eine Bestätigung der türkischen Behörden über eine Festnahme noch ausstehe. Das Generalkonsulat versuche, mit Demirci in Kontakt zu treten, um ihn konsularisch betreuen zu können. Das Generalkonsulat stehe mit der Familie und den türkischen Behörden in Kontakt.
Seit dem Putschversuch im Juli 2016 geht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit massiven Repressionen gegen Kritiker vor. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt die Türkei auf Platz 155 von 180 Ländern. Demnach sitzen rund 150 Journalisten im Gefängnis, etwa 150 Medien wurden geschlossen. (epd)