Dresden. Die Terrororganisation „Gruppe Freital“ konnte auf ein breites Unterstützernetzwerk zählen. Mit Razzien ging die Polizei dagegen vor.

Die Rädelsführer der Terrororganisation

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sind bereits verurteilt worden, doch nun hat die Polizei wohl ein Netzwerk von Unterstützern der Rechtsextremisten zerschlagen. Bei einer Razzia am Mittwoch wurden Wohnungen in Sachsen, Niedersachsen und Bayern durchsucht.

Die Razzien richteten sich gegen insgesamt zehn Beschuldigte, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden. Die drei Frauen und sieben Männer im Alter zwischen 19 und 53 Jahren würden der „zweiten Reihe“ der „Gruppe Freital“ zugerechnet.

Hakenkreuzfahnen und Waffen sichergestellt

In Sachsen seien sieben Wohnungen in Freital und Umgebung durchsucht worden, jeweils eine in Unterhaching bei München und im niedersächsischen Tostedt südlich von Hamburg, außerdem ein Pkw. Mehr als 50 Beamte der sächsischen, bayerischen und der niedersächsischen Polizei seien an dem Einsatz beteiligt gewesen.

Lange Haftstrafen für rechtsextreme Gruppe Freital

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    Sie hätten unter anderem Datenträger sichergestellt. Außerdem seien Waffen und NS-Devotionalien gefunden worden, darunter Schlagstöcke, eine Schreckschusswaffe und vier Hakenkreuzfahnen.

    Schon im Verlauf des vor drei Wochen beendeten Prozesses gegen acht Mitglieder der „Gruppe Freital“ war ein Unterstützernetzwerk deutlich geworden. Das Ermittlungsverfahren gegen die zehn Beschuldigten war den Angaben zufolge zunächst von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe geführt, im vergangenen Jahr dann aber an die Generalstaatsanwaltschaft Dresden abgegeben worden.

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    zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Sechs Gruppenmitglieder legten Revision ein. Die Gruppe hatte 2015 fünf Sprengstoffanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und politische Gegner in Freital und dem nahen Dresden verübt.

    Die nun Beschuldigten seien „in unterschiedlicher Zusammensetzung und Begehungsweise“ an den Taten beteiligt gewesen. Neben der Unterstützung der Gruppe wird einzelnen Mitgliedern unter anderem auch Beihilfe zum versuchten Mord, zum Herbeiführen von Sprengstoffexplosionen, zur gefährlichen Körperverletzung, zur Sachbeschädigung und zur versuchten Brandstiftung vorgeworfen. (dpa)