Berlin. Nach dem Treffen von Ministerin Barley mit Facebook-Vertretern bleiben Fragen offen. Das Unternehmen bemüht sich indes um Aufklärung.

Im Skandal um die unerlaubte Nutzung der Daten von Millionen

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-Nutzern hat sich das Unternehmen verpflichtet, alle Betroffenen zu informieren. Das sagte Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) am Montag nach einem Gespräch mit Vertretern des weltgrößten sozialen Netzwerks in Berlin.

Wie viele Deutsche genau betroffen sind, ist nach wie vor unklar. Barley sagte, die Bundesregierung bestehe hier auf Aufklärung. Facebook habe Verstöße und Versäumnisse eingeräumt und Besserung zugesichert. Versprechen seien aber nicht genug. Unternehmen wie Facebook müssten deutlich strenger überwacht werden.

Facebook im Visier der Behörden

In dem Skandal geht es um die

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. Sie hatte die Daten von einem britischen Professor bekommen, der eine App mit einer Psychologie-Umfrage auf die Facebook-Plattform brachte.

Nach der damaligen Funktionsweise von Facebook hatte die App des Professors auch Zugang zu einigen Informationen der Freunde der rund 300.000 Umfrage-Teilnehmer bekommen, etwa deren Likes und Interessen. So sammelten sich laut Medienberichten Daten von rund 50 Millionen Facebook-Nutzern an.

Justizministerin Barley: "Unternehmen wie Facebook leben davon, dass sie Daten erheben"

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    Barley sagte, nach Angaben von Facebook seien von den 300.000 Personen, die die App heruntergeladen hätten, etwa ein Prozent aus Europa – und davon wiederum „ein gewisser Prozentsatz“ aus Deutschland.

    Die genauen Zahlen würden „dieser Tage“ noch geklärt. Das gelte auch für die Frage, wie viele Deutsche insgesamt unter den 50 Millionen Betroffenen seien. Hier bedarf es weiterer Untersuchungen.

    In den USA hat die US-Handelskommission FTC derweil nach eigenen Angaben eine öffentliche Überprüfung der Facebook- Datenschutzregeln eingeleitet. Im Falle einer Verletzung von Datenschutzrichtlinien kann die FTC eine Strafe verhängen, die Tausende Dollar pro Tag betragen kann. Dies könnte sich auf mehrere Milliarden Dollar summieren.

    Das will Facebook jetzt ändern

    Unterdessen hat Mark

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    noch einmal Stellung bezogen. In einem Beitrag, der unter anderem auf der deutschen Facebook-Seite veröffentlicht wurde, bemüht sich der Chef des sozialen Netzwerks um Schadensbegrenzung.

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    Zuckerberg kündigt Maßnahmen an, um weitere Skandale zu verhindern. „Damit Akteure, die unserer Plattform schaden, keinen Zugang zu Informationen der Menschen erhalten“, schreibt er.

    • Verdächtige Apps überprüfen

    Zuckerberg kündigt an, Apps, in denen verdächtige Aktivitäten erkennbar seien, einer vollständigen Prüfung zu unterziehen. Konkret beziehe sich das auf die Apps, die vor einer Umstellung im Jahr 2014 „Zugang zu großen Mengen an Informationen hatten“.

    Entwickler, die dem nicht zustimmen, würden genauso gesperrt wie solche, die Daten missbrauchen, versichert Zuckerberg.

    • Datenzugriff weiter einschränken

    Wurde eine App länger als drei Monate nicht mehr benutzt, soll die Zugriffsmöglichkeit für Entwickler auf Daten des jeweiligen Nutzers gesperrt werden. Zudem sollen nur noch Name, Profilfoto und E-Mail-Adresse mit den Entwicklern geteilt werden. Wollen sie mehr Daten, soll künftig ein Vertrag zwischen Nutzer und Entwickler unterzeichnet werden.

    • Tool zeigt benutzte Apps

    In den Privatsphäre-Einstellungen können Nutzer bereits jetzt sehen, welche Apps sie benutzt haben. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, bindet Facebook dieses Tool nun im Newsfeed ein. Darüber hinaus können Nutzer die Erlaubnis zu Nutzung ihrer Daten darin entziehen. (bekö/dpa)