Paris. Der französische Ex-Präsident Nikolas Sarkozy befindet sich wegen Verdachts illegaler Wahlkampfspenden zurzeit in Polizeigewahrsam.

Der frühere französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy ist im Rahmen von Justizermittlungen in Polizeigewahrsam genommen worden. Es geht dabei um Vorwürfe, wonach für Sarkozys Wahlkampf 2007 Gelder aus Libyen geflossen sein sollen. Das bestätigte eine mit der Sache vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Paris. Zuvor hatten die französische Nachrichtenagentur AFP und französische Medien darüber berichtet.

Der konservative Politiker werde in Nanterre bei Paris befragt. Offen blieb zunächst, wie lange die Anhörung dauern sollte.

Vorwürfe gibt es seit Jahren

Die Vorwürfe der Libyen-Finanzierung stehen bereits seit Jahren im Raum. Im vergangenen Präsidentschaftswahlkampf 2016/2017 hatte Sarkozy Anschuldigungen in diesem Zusammenhang zurückgewiesen. Sarkozy war von 2007 bis 2012 Präsident gewesen.

Ein Geschäftsmann hatte in einem Interview dem Nachrichtenportal „Mediapart“ gesagt, er habe Ende 2006 oder Anfang 2007 mehrere – vom libyschen Regime vorbereitete – Koffer mit insgesamt fünf Millionen Euro ins französische Innenministerium gebracht. Sarkozy war damals Innenminister.

Vorwürfe wegen angeblicher Wahlkampfspenden des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi an Sarkozy beschäftigen die französische Justiz seit Jahren. Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte dazu im April 2013 ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. (dpa)