London. Der Konflikt um den vergifteten Ex-Spion Sergej Skripal spitzt sich zu. Russland weist Vorwürfe einer Beteiligung am Attentat zurück.

Russland hat im Falle des vergifteten Ex-Spions Sergej Skripal ein britisches Ultimatum verstreichen lassen. Großbritannien berät nun, wie das Land weiter vorgeht.

Die britische Premierministerin Theresa May wird am Mittwochmorgen mit dem Nationalen Sicherheitsrat über den Fall diskutieren. Das berichtete die Nachrichtenagentur PA. Moskau hatte bis zum Ablauf der Frist am frühen Mittwochmorgen nicht auf die Forderung Mays reagiert, zu erklären, wie das wohl aus sowjetischer Produktion stammende Gift nach Großbritannien gelangen konnte.

Sergej Skripal weiter in kritischem Zustand

Die russische Botschaft in London hatte am Dienstag via Twitter erklärt, Russland sei nicht in den Vorfall involviert. So lange man keine Proben des Gifts erhalte, werde man auf das Ultimatum nicht antworten.

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May hatte Moskau am Montagabend aufgefordert, sich bis Mittwochmorgen (1 Uhr MEZ) gegenüber der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) zu erklären. Ansonsten drohten Konsequenzen, die May aber nicht näher ausführte.

Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie befinden sich in einem kritischen Zustand. Bei dem Attentat war das in der früheren Sowjetunion produzierte, extrem gefährliche Nervengift Nowitschok verwendet worden. May hatte am Montagabend erklärt, dass aller Wahrscheinlichkeit nach Russland hinter dem Anschlag stecke. Rückendeckung erhielt Großbritannien aus Deutschland, Frankreich, den USA und von der Nato. (dpa)