Berlin. Personaldebatten und unklare Aussagen zu einer möglichen Regierungskoalition haben der SPD geschadet. Nun gibt es gute Nachrichten.

In mehreren Umfragen unterschiedlicher Meinungsforschungsinstitute hat die SPD in der Wählergunst stetig abgenommen. Nun geht es für die Sozialdemokraten das erste Mal wieder bergauf.

Von einem historischen Umfragetief aus hat die SPD im ARD-Deutschlandtrend erstmals seit sieben Wochen leicht zugelegt. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen die Sozialdemokraten laut der Erhebung von Infratest dimap für das ARD-Morgenmagazin auf 17 Prozent. Das wäre ein Punkt mehr als beim Deutschlandtrend voriger Woche. Zuletzt hatte die SPD in der Umfrage am Jahresanfang hinzugewonnen, damals auf 21 Prozent. Bei einem anderen Umfrageinstitut war die SPD in dieser Woche auf 15,5 Prozent und damit erstmals hinter die AfD gerutscht.

AfD, Grüne und Linke verlieren einen Prozentpunkt

Auch die Union legte der Mitteilung zufolge um einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche zu und kam in der Umfrage auf 34 Prozent. AfD (14), Grüne (zwölf Prozent) und Linke (zehn Prozent) verloren jeweils einen Prozentpunkt, während die FDP mit neun Prozent unverändert blieb.

SPD-Mitglieder entscheiden über Zukunft von großer Koalition

weitere Videos

    Mit Beginn des Jahres hatte die SPD zunächst mit der Union die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen sondiert, obwohl die Sozialdemokraten nach der Bundestagswahl im September eine weitere große Koalition ausgeschlossen hatten. Am 7. Februar verständigten sich CDU, CSU und SPD auf einen Koalitionsvertrag, über den zurzeit die rund 463.000 SPD-Mitglieder abstimmen.

    Dies war begleitet von einer Personaldebatte über Parteichef Martin Schulz, der zunächst seinen Rückzug vom Parteivorsitz und dann auch den Verzicht auf ein Ministeramt ankündigte. Vorige Woche gab er den Parteivorsitz auf. Neue Parteichefin soll am 22. April Fraktionschefin Andrea Nahles werden.

    Für den Deutschlandtrend wurden von Infratest dimap am 20. und 21. Februar den Angaben zufolge 1052 Wahlberechtigte befragt. (rtr)