Berlin. Muslime und Juden werden in Deutschland viel häufiger Opfer von Hassverbrechen als Christen. Das geht aus einem Medienbericht hervor.

In Deutschland werden deutlich mehr Hassverbrechen gegen Muslime und Juden begangen als gegen Christen. Das geht aus einem Bericht der „Mitteldeutschen Zeitung“ hervor, der sich auf eine Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion beruft.

Demnach gab es im vergangenen Jahr 20-mal mehr politisch motivierte Straftaten gegen Menschen jüdischen oder muslimischen Glaubens als solche mit christenfeindlichem Motiv.

Nach islamophoben und antisemitischen Straftaten getrennt sieht die Statistik des Innenministeriums folgendermaßen aus: Muslimische Einrichtungen sind im vergangenen Jahr in mehr als 1.000 Fällen Opfer oder Ziel von Straftaten geworden. Zum Stichtag 31. Januar führte

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wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Islamfeindliche Straftaten werden wegen gehäufter Angriffe auf Moscheen seit 2017 erstmals in der Statistik über politisch motivierte Kriminalität gesondert erfasst.

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    Vor wenigen Tagen hatten Berichte über rund 100 gezielte Angriffe auf Christen im vergangenen Jahr für Aufruhr gesorgt. Nach Angaben des Bundeskriminalamts gingen ein Mord, neun Körperverletzungen und ein Fall von Brandstiftung in die Statistik ein. Kritik an der Präsentation der Zahlen kam etwa von den Grünen, die bemängelten, dass die viel größere Zahl antisemitischer und islamophober Straftaten in der Statistik zu christenfeindlichen Straftaten unerwähnt geblieben sei. (epd/aba)