Berlin. Erwin Rüddel wollte doch nur die Pläne einer möglichen großen Koalition loben. Auf Twitter bringt er aber Pflegende gegen sich auf.

Den CDU-Politiker Erwin Rüddel könnte man ab sofort als Uli Hoeneß der sozialen Netzwerke bezeichnen. Mit einem provokanten Beitrag im Stile des Fußball-Funktionärs hat Rüddel eine Diskussion über die Gesundheitspolitik angestoßen. Der einzige Unterschied zu Hoeneß: Rüddel kann kaum damit rechnen, dass nach sein Kommentar erfolgreiche Zeiten einläuten wird.

Auf Twitter hatte das Mitglied des Bundestages Pflegende dazu aufgerufen, nicht immer nur negativ über die

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zu berichten. Durch die Pläne einer möglichen großen Koalition seien es schließlich #gutezeitenfürgutepflege.

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Für Pflegende muss die Aufforderung Rüddels wie ein schlechter Scherz gewirkt haben. Fußballfans dürften sich an den Wutausbruch des damaligen FC-Bayern-Managers erinnert haben. Der hatte Fans 2007 nach Kritik zugerufen: „Eure Scheiß-Stimmung – da seid ihr doch dafür verantwortlich und nicht wir.

Pflegekräfte berichten auf Twitter über Missstände

Während aber Bayern-Fans objektiv selten Grund zur Klage haben, sieht es in der Pflege dramatisch anders aus. Kaum eine Einrichtung hat laut aktuellen Statistiken ausreichend Personal, kaum eine Pflegekraft wüsste nicht über die Missstände zu berichten.

Erwin Rüddel scheint dies aber auszublenden – obwohl er nach eigenen Angaben selbst über 15 Jahre in einer Pflegeeinrichtung arbeitete. Auf Twitter nutzen deshalb Dutzende Pflegende und Beobachter die Chance, den Politiker an die Zustände zu erinnern. Wir haben einige Tweets unter dem Hashtag #twitternwierueddel zusammengestellt: