Berlin. Die Deutsche Umwelthilfe plant eine eigene Messaktion zur Stickoxid-Belastung. Sie hält die amtlichen Messstellen für unzureichend.

Die Belastung durch Stickstoffoxide in Deutschland wird nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) weit unterschätzt. „Wir gehen fest davon aus, dass die Grenzwerte für das giftige Diesel-Abgas in 300 bis 500 Städten und Gemeinden überschritten werden“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch unserer Redaktion.

Er begründete seine Einschätzung damit, dass nur in einem Prozent der deutschen Städte und Gemeinden überhaupt verkehrsnahe amtliche Messstellen existierten. Die Deutsche Umwelthilfe sei dabei, eine eigene Messaktion an rund 500 weiteren relevanten Verkehrspunkten durchzuführen und eine Deutschlandkarte zu veröffentlichen.

Umwelthilfe sieht Diesel-Fahrverbote als einzigen Weg

Mit seiner Einschätzung widersprach Resch der am Donnerstag veröffentlichten Messergebnisse des Bundesumweltamtes. Danach war im Jahr 2017 der Grenzwert des Diesel-Abgases zum Schutz der Gesundheit in 70 Stätten überschritten worden. Im Jahr 2016 war das noch in 90 Städten der Fall.

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    „Dass trotz des günstigen Wetters die viel zu hohe Belastung um lediglich fünf Prozent zurückgegangen ist, ist ohnehin alarmierend“, sagte Resch unserer Redaktion. Der Verbandschef bekräftigte die Forderung nach Diesel-Fahrverboten: „Das ist der einzige Weg, um kurzfristig für saubere Luft in den Städten zu sorgen.“ Am 22. Februar entscheidet das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über das Thema.

    (FMG)