Berlin. Der SPD-Vorsitzende Schulz will laut einem Bericht nun doch Minister in Berlin werden. CSU-Chef Seehofer soll ähnliche Pläne haben.

Sowohl SPD-Chef Martin Schulz als auch der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer streben laut einem Bericht Posten im Bundeskabinett an. Vor dem Hintergrund von partei-internen Appellen, er solle auf ein Ministeramt verzichten, habe Schulz gegenüber mehreren Mitgliedern der Parteispitze zu verstehen gegeben, dass ein Verzicht für ihn nicht infrage komme. Das berichtet der „Spiegel“.

Vor dem SPD-Sonderparteitag am vergangenen Sonntag hatten mehrere führende Sozialdemokraten seine Bereitschaft getestet, Parteivorsitz und Regierungsamt zu trennen. Schulz lehnte aber ab. „Er ist da entschieden“, sagt laut dem Bericht einer aus der Riege der Vite-Parteichefs. Offen sei nur, welches Ressort Schulz anstrebe.

Parteichefs wollen zügig verhandeln

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    Wird Schulz Außenminister?

    In der SPD werde damit gerechnet, dass er entweder das Außenamt besetzen will oder das Finanzministerium. Das Außenamt wird aktuell von Schulz-Vorgänger als Parteichef, Sigmar Gabriel, besetzt. Zuletzt verwies Schulz mehrfach darauf, dass die Frage der Postenverteilung erst ganz zum Schluss anstehe.

    Auch CSU-Chef Seehofer ist laut „Spiegel“ grundsätzlich bereit, ein Ministeramt in Berlin zu übernehmen. Voraussetzung sei, dass von einem schwarz-roten Koalitionsvertrag ein Aufbruchsignal ausgehen sollte, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, habe er in internen Gesprächen deutlichgemacht.

    Seehofer könnte für Digitales zuständig sein

    In der CSU sei dies als Hinweis gewertet worden, dass Seehofer in einer Koalition entweder ein um Digitalthemen erweitertes Wirtschaftsministerium übernehmen könnte, oder aber das Finanzministerium. Seehofer hatte angekündigt, seinen Posten als Ministerpräsident in Bayern im ersten Quartal 2018 zu quittieren. Parteichef will er bleiben. (W.B.)