Tel Aviv. Neue Eskalation im Nahost macht die Übergänge zum Gazastreifen dicht. Zuvor waren von dort aus mehrfach Raketen abgefeuert worden.

Nach mehreren Raketenangriffen aus dem Gazastreifen hat die israelische Armee die einzigen beiden, bereits streng kontrollierten Grenzübergänge in das Küstengebiet am Donnerstag komplett geschlossen. Wann sie wieder geöffnet würden, sei unklar, sagte eine Sprecherin der Armee.

Einer der Grenzübergänge dient der Einfuhr von Waren, der andere Personen, die eine Einreisegenehmigung nach Israel haben.

„Eisenkuppel“ fing Raketen ab

Ein führender palästinensischer Politiker verurteilte die Entscheidung scharf. „Die Schließung verhindert die Einfuhr von Hunderten von Lastwagenladungen mit Essen und Grundversorgungsmitteln für die Bevölkerung, die Wirtschaft, den Bausektor und internationale Institutionen“, sagte Dschamal Al-Kudari, Mitglied des Palästinensischen Legislativrates. Allein die Vereinten Nationen unterstützten rund eine Million Menschen in dem Küstengebiet.

Darum ist Jerusalem als Hauptstadt so umstritten

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    Nach der US-Anerkennung Jerusalem als Israels Hauptstadt hatten militante Palästinenser im Gazastreifen am Mittwochabend erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Das Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ (Eisenkuppel) habe zwei Geschosse abgefangen, teilte die israelische Armee mit. Eine dritte vom Gazastreifen aus abgefeuerte Rakete sei auf offener Fläche gelandet.

    Blockade seit zehn Jahren

    Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman sagte am Donnerstag, die Armee werde sich auf alle Szenarien vorbereiten.

    Israel hat bereits vor rund zehn Jahren eine Blockade über den Gazastreifen verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird. Israel begründet das mit Sicherheitsinteressen. Die USA, die EU und Israel stufen die bisher im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas als Terrororganisation ein. (dpa)