Kairo. Die Menschen strömten gerade aus der Moschee, als die Sprengsätze detonierten: Ein Terroranschlag in Ägypten hat viele Opfer gefordert.

  • In und an einer Moschee in Ägypten wurden mehrere Sprengsätze gezündet
  • Gläubige waren dort zum Freitagsgebet zusammengekommen
  • Die Berichte über Opferzahlen überschlugen sich mehrfach

Bei einem Anschlag auf eine Moschee auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel sind nach Angaben des Staatsfernsehens mindestens 235 Menschen getötet worden. Weitere 109 Menschen seien verletzt worden. Zunächst war von 54 Toten und 75 Verletzten die Rede gewesen.

Angreifer legten nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehrere Sprengsätze um eine Moschee in der Nähe der Provinzhauptstadt Al-Arisch und zündeten sie, als die Gläubigen nach dem Freitagsgebet herauskamen. Anschließend hätten sie auf Flüchtende geschossen, hieß es weiter.

Sicherheitskräfte seien derzeit auf der Suche nach den Angreifern und würden sie in der Umgebung der Moschee verfolgen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Der ägyptische Staat erklärte eine dreitägige Trauerzeit für die Opfer des Angriffs.

Bilder des Schreckens zeigen sich nach Angriff

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi kündigte eine Antwort auf den Anschlag an (Archivfoto).
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi kündigte eine Antwort auf den Anschlag an (Archivfoto). © REUTERS | YIANNIS KOURTOGLOU

Auf Bildern, die direkt nach dem Anschlag in den sozialen Netzwerken geteilt wurden, sind zahlreiche Körper zu sehen, die im Innern einer Moschee auf dem Boden liegen und teilweise mit Decken oder Kleidungsstücken abgedeckt sind. Der grüne Teppichboden der Moschee ist voller Blutflecken. Auf anderen Fotos werden Menschen in Krankenwagen und auf der offenen Ladefläche von Autos weggefahren.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat eine „harte Antwort“ auf den schweren Anschlag auf der Sinai-Halbinsel angekündigt. „Wir werden mit aller Härte auf diesen Akt der Terroristen antworten“, sagte Al-Sisi am Freitag in einer Fernsehansprache.

Auf der Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu terroristischen Angriffen eines Ablegers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Vor allem Sicherheitskräfte sind im Visier der Islamisten. Militär und Polizei gehen in der Region massiv gegen mutmaßliche Terroristen vor. Bei Razzien kam es zuletzt häufiger zu tödlichen Schusswechseln. Die Region im Norden der Halbinsel ist zu großen Teilen militärisches Sperrgebiet. (dpa/rtr)