Berlin. Tausende Demonstranten zogen am Sonntag durch das Berliner Regierungsviertel. Die AfD spricht von einem „Anschlag auf die Demokratie“.
Tausende Menschen haben sich am Sonntag am Brandenburger Tor versammelt, um – so das Motto – „gegen Hass und Rassismus im Bundestag“ zu demonstrieren. Geplant war ein Marsch durch das Regierungsviertel und eine Umrundung des Reichstags.
Das Ziel der Veranstalter schien äußerst ehrgeizig, dann aber übertraf die Beteiligung an ihrer Demonstration sogar ihre Erwartungen. Kurz vor der konstituierenden Sitzung des Bundestages haben sich rund 12.000 Menschen in Berlin an der Demonstration beteiligt.
Grünen-Vorsitzender Hofreiter sieht „ein wertvolles Zeichen“
Erstmals wird bei der konstituierenden Sitzung auch die AfD im Parlament sitzen. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, sagte zum Auftakt der Demo, der Protestzug sei „ein wertvolles Zeichen, dass sich die Leute nicht damit abfinden, dass jetzt eine Partei im Bundestag sitzt, die sich im Wahlkampf teilweise rassistisch und rechtsradikal geäußert hat“.
Tausende bei Anti-Rassismus-Demo in Berlin
Die Veranstalter hatten in ihrem Aufruf erklärt: „Am 24. Oktober werden Rechtsextreme und Rassisten auf den Stühlen des Bundestags Platz nehmen, als Mitglieder der neuen AfD-Fraktion.“ Daraufhin hatte die AfD am Freitag die Demonstration als „Anschlag auf die Demokratie“ bezeichnet.
„Die Leute finden sich nicht damit ab“
Die Berliner Polizei sprach am frühen Sonntagabend von einem ruhigen Verlauf der Demonstration, ohne besondere Vorkommnisse. Sie war nach eigenen Angaben mit rund 200 Kräften vor Ort. Die von Veranstalter und Polizei genannten Teilnehmerzahlen waren weitgehend deckungsgleich.
„Die meisten Teilnehmer kamen aus Berlin und Umgebung, es waren auch viele Familien dabei“, sagte Organisator Daniel Boese. Zu den Unterstützern der Demonstration zählten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), Die Linken, der Lesben- und Schwulenverband und viele kleinere Initiativen. (dpa/tok)