Berlin. Tausende Demonstranten zogen am Sonntag durch das Berliner Regierungsviertel. Die AfD spricht von einem „Anschlag auf die Demokratie“.

Tausende Menschen haben sich am Sonntag am Brandenburger Tor versammelt, um – so das Motto – „gegen Hass und Rassismus im Bundestag“ zu demonstrieren. Geplant war ein Marsch durch das Regierungsviertel und eine Umrundung des Reichstags.

Das Ziel der Veranstalter schien äußerst ehrgeizig, dann aber übertraf die Beteiligung an ihrer Demonstration sogar ihre Erwartungen. Kurz vor der konstituierenden Sitzung des Bundestages haben sich rund 12.000 Menschen in Berlin an der Demonstration beteiligt.

Grünen-Vorsitzender Hofreiter sieht „ein wertvolles Zeichen“

Erstmals wird bei der konstituierenden Sitzung auch die AfD im Parlament sitzen. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Anton Hofreiter, sagte zum Auftakt der Demo, der Protestzug sei „ein wertvolles Zeichen, dass sich die Leute nicht damit abfinden, dass jetzt eine Partei im Bundestag sitzt, die sich im Wahlkampf teilweise rassistisch und rechtsradikal geäußert hat“.

Tausende bei Anti-Rassismus-Demo in Berlin

Der Einzug der AfD in den Bundestag bewegt die Gemüter. Am Sonntag haben rund 12.000 Menschen in Berlin gegen Rassismus demonstriert. Die Demo lief unter dem Motto „Gegen Hass und Rassismus im Bundestag“.
Der Einzug der AfD in den Bundestag bewegt die Gemüter. Am Sonntag haben rund 12.000 Menschen in Berlin gegen Rassismus demonstriert. Die Demo lief unter dem Motto „Gegen Hass und Rassismus im Bundestag“. © Getty Images | Carsten Koall
Zu den Unterstützern der Demonstration zählten der Lesben- und Schwulenverband, der Deutsche Gewerkschaftsbund, Die Linke und viele kleinere Initiativen.
Zu den Unterstützern der Demonstration zählten der Lesben- und Schwulenverband, der Deutsche Gewerkschaftsbund, Die Linke und viele kleinere Initiativen. © Getty Images | Carsten Koall
Viele Demonstranten kamen aus Berlin und dem Berliner Umland, darunter waren auch viele Familien.
Viele Demonstranten kamen aus Berlin und dem Berliner Umland, darunter waren auch viele Familien. © REUTERS | AXEL SCHMIDT
Der neue Bundestag kommt am Dienstag zum ersten Mal zusammen. Mit der AfD zieht eine Partei ein, deren Vertreter sich im Wahlkampf teilweise rassistisch und rechtsradikal geäußert hatten.
Der neue Bundestag kommt am Dienstag zum ersten Mal zusammen. Mit der AfD zieht eine Partei ein, deren Vertreter sich im Wahlkampf teilweise rassistisch und rechtsradikal geäußert hatten. © Getty Images | Carsten Koall
Mit bunten Schildern, Plakaten und Fahnen forderten die Menschen mehr Toleranz.
Mit bunten Schildern, Plakaten und Fahnen forderten die Menschen mehr Toleranz. © Getty Images | Carsten Koall
Dort hieß es „Stoppt die AfD“ und „Gegen Rassismus im Bundestag“.
Dort hieß es „Stoppt die AfD“ und „Gegen Rassismus im Bundestag“. © dpa | Jörg Carstensen
In Begleitung der Polizei zog die Menschenmenge friedlich zum Brandenburger Tor.
In Begleitung der Polizei zog die Menschenmenge friedlich zum Brandenburger Tor. © Getty Images | Carsten Koall
Dort demonstrierten sie noch bis zum späten Nachmittag.
Dort demonstrierten sie noch bis zum späten Nachmittag. © dpa | Jörg Carstensen
Die Veranstalter selbst waren überrascht, dass so viele Teilnehmer gekommen waren.
Die Veranstalter selbst waren überrascht, dass so viele Teilnehmer gekommen waren. © Getty Images | Carsten Koall
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Die Veranstalter hatten in ihrem Aufruf erklärt: „Am 24. Oktober werden Rechtsextreme und Rassisten auf den Stühlen des Bundestags Platz nehmen, als Mitglieder der neuen AfD-Fraktion.“ Daraufhin hatte die AfD am Freitag die Demonstration als „Anschlag auf die Demokratie“ bezeichnet.

„Die Leute finden sich nicht damit ab“

Die Berliner Polizei sprach am frühen Sonntagabend von einem ruhigen Verlauf der Demonstration, ohne besondere Vorkommnisse. Sie war nach eigenen Angaben mit rund 200 Kräften vor Ort. Die von Veranstalter und Polizei genannten Teilnehmerzahlen waren weitgehend deckungsgleich.

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„Die meisten Teilnehmer kamen aus Berlin und Umgebung, es waren auch viele Familien dabei“, sagte Organisator Daniel Boese. Zu den Unterstützern der Demonstration zählten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), Die Linken, der Lesben- und Schwulenverband und viele kleinere Initiativen. (dpa/tok)

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