Berlin. Schriftsteller Akhanli ist zurück in Deutschland. Fast zwei Monate saß er in Spanien fest. Am Flughafen Düsseldorf gab es einen Eklat.

Nach einem knapp zweimonatigen Zwangsaufenthalt in Spanien ist der türkischstämmige Schriftsteller Dogan Akhanli nach Deutschland zurückgekehrt. Bei seiner Ankunft am Donnerstagabend auf dem Düsseldorfer Flughafen kam es zu einem Zwischenfall.

Nur wenige Momente nachdem er die Ankunftshalle betreten hatte, wurde er von einem Mann lautstark auf Türkisch beschimpft. Nach Angaben von Akhanlis Anwalt Ilias Uyar bezeichnete der Mann den Schriftsteller unter anderem als „Landesverräter“. Es kam zu einem längeren, erregten Wortwechsel zwischen den beiden.

Dem Anschein nach war der Mann ein Fahrer, der auf dem Flughafen auf einen Kunden wartete und die Ankunft zufällig mitbekam. Akhanli sagte, der Mann habe ihm auch zugerufen, dass „dieses Land“ ihn nicht retten könne, egal wo er sei.

Akhanli will sich am Freitag in einer Pressekonferenz äußern

Akhanli (r) wird Düsseldorfer Flughafen von seinem Anwalt Illias Uyar festgehalten, nachdem er auf Türkisch beschimpft wurde.
Akhanli (r) wird Düsseldorfer Flughafen von seinem Anwalt Illias Uyar festgehalten, nachdem er auf Türkisch beschimpft wurde. © dpa | Oliver Berg

Zu den Geschehnissen rund um seine Festsetzung will sich der 60-Jährige Akhanli an diesem Freitag auf einer Pressekonferenz im Rathaus von Köln ausführlicher äußern. Er war wegen eines türkischen Auslieferungsersuchens knapp zwei Monate in Spanien festgehalten worden.

Akhanli war am 19. August während eines Urlaubs in Andalusien festgenommen worden –

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bei der internationalen Polizeiorganisation Interpol im Auftrag der Türkei. Einen Tag später kam er unter Auflagen frei, durfte Spanien aber zunächst nicht verlassen.

Am Freitag vergangener Woche beschloss die spanische Regierung,

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„Die Verfolgungsjagd der Türkei ist gescheitert“, sagte Akhanli in Düsseldorf. „Man sieht, dass dieses Land willkürlich Menschen verfolgt.“ (dpa)