Berlin. FDP und Grüne haben bei Schnittchen und Streuselkuchen zusammengesessen. Beide Parteien scheinen Hunger auf Regierungsämter zu haben.

In ihrem ersten Sondierungsgespräch haben

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ein gemeinsames Ziel formuliert, sollte es zu einer Jamaika-Koalition kommen: Man wolle nicht den „ausgetretenen Pfaden der Union“ folgen, sagte Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner am Donnerstagnachmittag nach dem Treffen mit den Liberalen. Damit machten beide kleinen Parteien gegenüber CDU/CSU klar: Wir bestehen auf Veränderungen.

In der Parlamentarischen Gesellschaft gegenüber des Reichstags saßen Liberale und Grüne bei Buletten, Blumenkohlcremesuppe, Schnittchen und Streuselkuchen gut drei Stunden zusammen. Für die FDP war das Gespräch mit den Vertretern der Ökopartei „geprägt von Konzentration und gegenseitigem Respekt“, wie Generalsekretärin Nicola Beer sagte.

Vor dem Treffen gab es Sticheleien

Es hätte eine „größere programmatische Lebendigkeit“ als am Mittwoch mit CDU und CSU gegeben. „Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass es schon noch lange Wegstrecken zu gehen gibt bei dem einen oder anderen Thema“, sagte Beer. Auch Kellner betonte: Beiden Parteien sei klar, dass die Sondierungen noch ein langer Weg seien.

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    Vor dem ersten Aufeinandertreffen von FDP und Grünen hatte es vereinzelt Sticheleien gegeben. So sagte FDP-Vize Wolfgang Kubicki: „Die grüne Basis ist mir völlig egal. Das müssen die Grünen mit sich selbst ausmachen.“ Gemäßigter äußerte sich Grünen-Chef Cem Özdemir, als er sagte, jetzt gehe es erst einmal darum, sich kennenzulernen. „Die FDP war die letzten vier Jahre ja nicht so oft in Berlin.“ Damit erinnerte er an die schwärzeste Stunde in der Geschichte der FDP: Die Liberalen hatten 2013 den Einzug in den Bundestag verpasst.

    Am Freitag treffen sich erstmals alle Parteien

    Im Wahlkampf hatte es zwischen FDP und Grünen harte Auseinandersetzungen gegeben. Vor dem ersten Treffen am Donnerstagmittag waren beide Parteien auch darum bemüht, die Wogen zu glätten. So sagte Kubicki: „Jetzt geht es nur mal darum, sagen wir mal, die Stimmung etwas aufzuhellen.“ Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt betonte: „Der Wahlkampf ist jetzt vorbei.“

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      Am Freitag treffen sich ab 16.30 Uhr zum ersten Mal Vertreter aller Parteien. Bei den Gesprächen zwischen CDU/CSU, FDP und Grünen dürfte ein Zeitplan für die weiteren Sondierungen festgelegt werden.

      Die CSU verschob wegen der Jamaika-Gespräche ihren Parteitag. Ursprünglich sollte dieser am 17. und 18. November in Nürnberg stattfinden. Als neuer Termin sind nun der 15. und 16. Dezember im Gespräch.