Berlin. Die Bundestagswahl ist auch ein großes TV-Ereignis. Für manche Sender geht es um kaum etwas anderes. Alternativen gibt es aber auch.

ARD und ZDF berichten mehrere Stunden am Stück. Andere fassen sich kurz und sind so eine Alternative für all die, die lieber einen Thriller gucken, als sich mit den Hochrechnungen der Bundestagswahl zu befassen.

• ARD: Das Erste startet um 17.15 Uhr. „Wir senden aus dem ARD-Hauptstadtstudio und sind auch in allen Parteizentralen vertreten“, sagt ARD-Chefredakteur Rainald Becker. Hauptstadtstudio-Leiterin Tina Hassel und „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga liefern Hintergründe und erste Analysen.

WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn stellt um kurz nach 18 Uhr die erste Prognose vor und später die aktuellen Hochrechnungen der Stimmergebnisse.

• ZDF: Im ZDF geht es schon ein paar Minuten früher los, um 17.10 Uhr. „Wir glauben, dass das eine spannende Wahl ist, unter verschiedenen Aspekten“, sagt ZDF-Politikchef Matthias Fornoff. „Wer kommt rein, wer wird drittstärkste Partei? Welche Koalitionen sind möglich? Es wird an dem Abend viel zu reden geben, davon bin ich überzeugt.“

Ab 20.15 Uhr startet im Ersten und im ZDF die „Berliner Runde“, moderiert von den beiden Chefredakteuren Rainald Becker und Peter Frey. „Eingeladen sind die Parteivorsitzenden oder Spitzenkandidaten“, sagt Becker. Weil davon auszugehen sei, dass diesmal mehr Parteien in den Bundestag einziehen, habe man die Sendung um 15 Minuten auf eine Stunde ausgeweitet.

Zugesagt haben folgende Gäste: Angela Merkel (CDU), Joachim Herrmann (CSU), Martin Schulz (SPD), Katja Kipping (Die Linke), Katrin Göring-Eckardt(Bündnis 90/Die Grünen), Christian Lindner (FDP) und Jörg Meuthen (AfD).

Die Spitzenkandidaten der Bundestagswahl

Sie ist zum vierten Mal angetreten und siegte erneut: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit ihrer Partei CDU die Wahl gewonnen – wenn auch mit herben Verlusten: 26,8 Prozent holten die Christdemokraten. Das sind 7,3 Prozent weniger als bei der Wahl 2013.
Sie ist zum vierten Mal angetreten und siegte erneut: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit ihrer Partei CDU die Wahl gewonnen – wenn auch mit herben Verlusten: 26,8 Prozent holten die Christdemokraten. Das sind 7,3 Prozent weniger als bei der Wahl 2013. © dpa | Michael Kappeler
Auch für Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der als Spitzenkandidat der CSU in den Wahlkampf zog, hatte das schlechte Abschneiden seiner Partei Folgen: Zwar haben alle Direktkandidaten der CSU den Sprung in den Bundestag geschafft – von der Landesliste gelang das aber keinem. Darunter auch Herrmann.
Auch für Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der als Spitzenkandidat der CSU in den Wahlkampf zog, hatte das schlechte Abschneiden seiner Partei Folgen: Zwar haben alle Direktkandidaten der CSU den Sprung in den Bundestag geschafft – von der Landesliste gelang das aber keinem. Darunter auch Herrmann. © dpa | Matthias Balk
Als der ehemalige EU-Parlamentspräsident Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten der SPD ernannt wurde, waren die Hoffnungen auf einen Machtwechsel groß. Sie zerschlugen sich: Mit Schulz als Spitzenkandidat fuhr die SPD mit 20,5 Prozent des schlechteste Ergebnis überhaupt ein.
Als der ehemalige EU-Parlamentspräsident Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten der SPD ernannt wurde, waren die Hoffnungen auf einen Machtwechsel groß. Sie zerschlugen sich: Mit Schulz als Spitzenkandidat fuhr die SPD mit 20,5 Prozent des schlechteste Ergebnis überhaupt ein. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
Cem Özdemir und die Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt gingen als Spitzenduo in die Bundestagswahl. Nachdem die Grünen laut Umfragen zeitweise um den Einzug in den Bundestag bangen mussten, holten sie am Ende souverän 8,9 Prozent.
Cem Özdemir und die Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt gingen als Spitzenduo in die Bundestagswahl. Nachdem die Grünen laut Umfragen zeitweise um den Einzug in den Bundestag bangen mussten, holten sie am Ende souverän 8,9 Prozent. © imago | Jens Jeske
Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch wollten den Platz der Linken als drittstärkste Kraft im Bundestag unbedingt verteidigen. Zwar holten sie 9,2 Prozent und damit mehr als bei der letzten Wahl 2013. Stärkste Opposition ist die Linke aber nicht mehr. Diesen Platz nimmt nun ausgerechnet die AfD ein.
Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch wollten den Platz der Linken als drittstärkste Kraft im Bundestag unbedingt verteidigen. Zwar holten sie 9,2 Prozent und damit mehr als bei der letzten Wahl 2013. Stärkste Opposition ist die Linke aber nicht mehr. Diesen Platz nimmt nun ausgerechnet die AfD ein. © dpa picture alliance | Emmanuele Contini
Christian Lindner ist das Gesicht der FDP – und konnte die FDP wieder in den Bundestag bringen. Nur die AfD konnte den Liberalen, die 10,7 Prozent holten, den dritten Platz streitig machen.
Christian Lindner ist das Gesicht der FDP – und konnte die FDP wieder in den Bundestag bringen. Nur die AfD konnte den Liberalen, die 10,7 Prozent holten, den dritten Platz streitig machen. © picture alliance / Maurizio Gamb | dpa Picture-Alliance / Maurizio Gambarini
Alice Weidel und Alexander Gauland haben die AfD als Spitzenkandidaten auf Platz drei geführt. Insgesamt holten die Rechtspopulisten 12,6 Prozent.
Alice Weidel und Alexander Gauland haben die AfD als Spitzenkandidaten auf Platz drei geführt. Insgesamt holten die Rechtspopulisten 12,6 Prozent. © picture alliance / Uli Deck/dpa | dpa Picture-Alliance / Uli Deck
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Gegen 21.15 Uhr schließt sich ein „Tagesthemen extra“ zur Wahl an, zehn Minuten später die

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und danach noch einmal ein Wahl-Update in den „Tagesthemen“.

Im ZDF präsentieren Fornoff und seine Kollegin Bettina Schausten ab etwa 21.15 Uhr noch einmal neue Daten und Einschätzungen von Politikern. Anschließend folgt das „heute-journal“, bevor Maybrit Illner in einer „Spezial“-Ausgabe ihrer Talksendung Koalitionsmöglichkeiten diskutiert – insgesamt Berichterstattung auf der Langstrecke. „Man kann natürlich nicht davon ausgehen, dass sich jemand sechs Stunden das Programm anguckt“, sagt Fornoff.

• N24 berichtet ab 15 Uhr live über die Wahl. Dabei analysiert Chefmoderatorin Tatjana Ohm zusammen mit Michel Friedman Prognosen, Hochrechnungen und später Ergebnisse. Reporter berichten vom Dach des Reichstags und aus den Parteizentralen.

• RTL und n-tv planen für den Wahlabend von 17.45 bis 18.45 Uhr eine gemeinsame Sendung mit dem Titel „Meine Wahl – Die Entscheidung“. Im Wahlstudio des Sendezentrums der Mediengruppe moderieren Peter Kloeppel (RTL) und Isabelle Körner (n-tv). Im Anschluss folgen die Hauptnachrichten „RTL Aktuell“ zur Wahl.

Im weiteren Verlauf des Abends will RTL die Zuschauer per „News-Flash“ über den Wahlausgang informieren – ab 20.15 Uhr läuft die „Ninja Warrior Germany“-Show.

So wählen die Promis bei der Bundestagswahl

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    Bei n-tv melden sich Anchorman Christoph Teuner und Politik-Experte Heiner Bremer von 17.15 Uhr bis 20.15 Uhr mit Analysen und Hintergründen. Kurze „Spezials“ sind um 21, 22 und 24 Uhr geplant, eine einstündige Sondersendung um 23 Uhr mit neuen Zahlen und Interviews

    • Sat.1 plant eine Live-Sondersendung zur Wahl von 17.55 bis 18.20 Uhr. Außerdem haben die Nachrichten von 19.45 bis 20.15 Uhr die doppelte Sendelänge. Anschließend gibt es den Verschwörungsthriller „Illluminati“.

    • ProSieben informiert in der Nachrichtensendung „Newstime“ von 18 bis 18.10 Uhr über die Wahl, ab 20.15 Uhr kommt dann der Science-Fiction-Streifen „Jupiter Ascending“. (dpa)