Berlin. Am Wahlsonntag geht es vor allem um Zahlen. Vor dem amtlichen Endergebnis stehen aber die Prognosen und Hochrechnungen. Was ist was?

Am 26. September 2021 wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt. Wie an jedem Wahlabend, werden um Punkt 18 Uhr die ersten Prognosen für die Bundestagswahl veröffentlicht. Dass die sich im Laufe des Abends noch verschieben, hängt an den zugrundeliegenden Daten. Was ist da eigentlich was?

Prognosen: Die ersten Zahlen am Wahlabend

Wenn die Wahllokale schließen, wird ein erster Trend mit der Prognose verbreitet. Sie basiert auf einer Umfrage, in der Wähler in repräsentativ ausgewählten Stimmbezirken kurz nach ihrem Besuch im Wahllokal ihr Kreuz ein zweites Mal machen – diesmal für die Wahlforscher.

Die Antworten werden gewichtet, die Kriterien sind geheim. Für die ARD erstellt Infratest dimap, für das ZDF die Forschungsgruppe Wahlen die Prognosen – und auch die Hochrechnungen.

Hochrechnungen: Auf Basis der ersten Ergebnisse

Kurz nach Schließung der Wahllokale werden erste Hochrechnungen veröffentlicht. Sie berücksichtigen statt Umfragedaten ausschließlich Wahlergebnisse. Die Meinungsforscher rechnen dafür erste ausgezählte Teilmengen auf die Wähler insgesamt hoch.

Je später eine Hochrechnung kommt, desto größer ist der Anteil der tatsächlich abgegebenen Wählerstimmen – und desto genauer das Resultat. Dadurch nähern sich die Hochrechnungen im Laufe des Abends auch immer näher an das tatsächliche Ergebnis an.

Ergebnise: Die Bundestagswahl ist entschieden

Wenn auch der letzte Wahlbezirk ausgezählt ist, stellt der jeweils zuständige Wahlleiter am Wahlabend ein vorläufiges amtliches Ergebnis der Bundestagswahl fest. Wenn in der Folge Unregelmäßigkeiten geprüft und Zweifelsfälle geklärt sind, gibt es das endgültige amtliche Ergebnis. Das kommt erst Tage, wenn nicht Wochen später und kann vom vorläufigen Ergebnis abweichen – wenn auch meist nur wenig. (nfz/dpa)