Berlin. Im Wahlkampf-Endspurt bemühten sich die Parteien noch mal um die Zustimmung der Bürger. Viele sind bis kurz vor Schluss unentschlossen.

Am Tag vor der

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haben die Spitzenpolitiker der Parteien versucht, noch unentschlossene Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen. CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel rief am Samstag in Berlin Aktivisten ihrer Partei zu einer letzten Mobilisierung auf. Ihr Herausforderer von der SPD, Parteichef Martin Schulz,

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„Sie will die Vergangenheit verwalten, ich will die Zukunft gestalten“, sagte er.

Auch die Liberalen, die Linken, die FDP und die rechte AfD, die sich allesamt gute Hoffnungen auf den Einzug in den neuen Bundestag machen können, bemühten sich zum Wahlkampfabschluss noch einmal um die Zustimmung der Bürger.

Schulz verringert Abstand bei den Zustimmungswerten

Am Sonntag sind rund 61,5 Millionen Bundesbürger aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen. Sie können unter 42 Parteien und 4828 Bewerbern auswählen.

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dürfte die Union unter Kanzlerin Merkel erneut mit Abstand stärkste Fraktion werden. Union und SPD drohen nach letzten Umfragen allerdings empfindliche Verluste.

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    Schulz konnte aber offenbar seinen Rückstand in den Zustimmungswerten gegenüber Merkel deutlich vermindern. Nach Emnid-Zahlen für die „Bild am Sonntag“ würden, wenn die Bürger den Kanzler direkt wählen könnten, 32 Prozent für ihn stimmen und 45 Prozent für Merkel. Vor vier Wochen lag Merkel noch mit 51 Prozent zu 22 Prozent vorne.

    Merkel: Union steht für Familienförderung

    Merkel stellte in Berlin heraus, dass ihre Partei für eine stärkere Familienförderung stehe, für den Verzicht auf Steuererhöhungen und Entlastungen für kleine und mittlere Einkommen. Die Union sei zudem „Motor“ für mehr innere Sicherheit in Deutschland. Ausdrücklich lobte sie die Rolle Europas und der EU als Stabilitätsfaktor in einer unruhigen Welt. „Dafür zu arbeiten lohnt sich allemal“.

    Schulz versprach in Aachen ein sozial gerechteres Deutschland. Es gelte zu verhindern, dass Deutschland eine „Regierung der sozialen Kälte“ erhalte. Zudem warnte Schulz davor, dass mit der AfD, „eine richtig rechtsextremistische Partei“ in den Bundestag einzieht.

    Vier Bewerber für Platz Drei bei der Wahl

    Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir äußerte sich auf Twitter. „Morgen geht es um die Zukunft Europas“, erklärte er. Ziel müsse eine ökologische und soziale Erneuerung des Kontinents sein. Seine Kollegin Katrin Göring-Eckardt erneuerte die Zielsetzung, Nummer Drei unter den Parteien zu erreichen.

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      Das wollen allerdings auch die Linken, die AfD und die FDP. Die Linke plädierten für einen „echten Politikwechsel“. Die Partei forderte die Wähler auf, für eine starke Linke zu sorgen, die für Frieden und Gerechtigkeit stehe.

      Lindner: „Wir regieren nicht um jeden Preis“

      FDP-Chef Christian Lindner sagte in Düsseldorf, seine Partei werde nicht in eine Regierung eintreten, wenn sie keine eigenen Akzente und Ziele durchsetzen könne. „Wir regieren nicht um jeden Preis“, sagte er. Eher gingen die Liberalen in die Opposition und machten der Regierung von dort aus Beine.

      AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel warf Politikern der etablierten Parteien im TV-Sender „Phoenix“ ein mangelndes Demokratieverständnis vor. Die Partei forderte Anhänger auf, flächendeckend auf einen korrekten Ablauf der Wahl zu achten.

      Die Spitzenkandidaten der Bundestagswahl

      Sie ist zum vierten Mal angetreten und siegte erneut: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit ihrer Partei CDU die Wahl gewonnen – wenn auch mit herben Verlusten: 26,8 Prozent holten die Christdemokraten. Das sind 7,3 Prozent weniger als bei der Wahl 2013.
      Sie ist zum vierten Mal angetreten und siegte erneut: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit ihrer Partei CDU die Wahl gewonnen – wenn auch mit herben Verlusten: 26,8 Prozent holten die Christdemokraten. Das sind 7,3 Prozent weniger als bei der Wahl 2013. © dpa | Michael Kappeler
      Auch für Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der als Spitzenkandidat der CSU in den Wahlkampf zog, hatte das schlechte Abschneiden seiner Partei Folgen: Zwar haben alle Direktkandidaten der CSU den Sprung in den Bundestag geschafft – von der Landesliste gelang das aber keinem. Darunter auch Herrmann.
      Auch für Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der als Spitzenkandidat der CSU in den Wahlkampf zog, hatte das schlechte Abschneiden seiner Partei Folgen: Zwar haben alle Direktkandidaten der CSU den Sprung in den Bundestag geschafft – von der Landesliste gelang das aber keinem. Darunter auch Herrmann. © dpa | Matthias Balk
      Als der ehemalige EU-Parlamentspräsident Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten der SPD ernannt wurde, waren die Hoffnungen auf einen Machtwechsel groß. Sie zerschlugen sich: Mit Schulz als Spitzenkandidat fuhr die SPD mit 20,5 Prozent des schlechteste Ergebnis überhaupt ein.
      Als der ehemalige EU-Parlamentspräsident Martin Schulz zum Kanzlerkandidaten der SPD ernannt wurde, waren die Hoffnungen auf einen Machtwechsel groß. Sie zerschlugen sich: Mit Schulz als Spitzenkandidat fuhr die SPD mit 20,5 Prozent des schlechteste Ergebnis überhaupt ein. © REUTERS | FABRIZIO BENSCH
      Cem Özdemir und die Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt gingen als Spitzenduo in die Bundestagswahl. Nachdem die Grünen laut Umfragen zeitweise um den Einzug in den Bundestag bangen mussten, holten sie am Ende souverän 8,9 Prozent.
      Cem Özdemir und die Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt gingen als Spitzenduo in die Bundestagswahl. Nachdem die Grünen laut Umfragen zeitweise um den Einzug in den Bundestag bangen mussten, holten sie am Ende souverän 8,9 Prozent. © imago | Jens Jeske
      Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch wollten den Platz der Linken als drittstärkste Kraft im Bundestag unbedingt verteidigen. Zwar holten sie 9,2 Prozent und damit mehr als bei der letzten Wahl 2013. Stärkste Opposition ist die Linke aber nicht mehr. Diesen Platz nimmt nun ausgerechnet die AfD ein.
      Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch wollten den Platz der Linken als drittstärkste Kraft im Bundestag unbedingt verteidigen. Zwar holten sie 9,2 Prozent und damit mehr als bei der letzten Wahl 2013. Stärkste Opposition ist die Linke aber nicht mehr. Diesen Platz nimmt nun ausgerechnet die AfD ein. © dpa picture alliance | Emmanuele Contini
      Christian Lindner ist das Gesicht der FDP – und konnte die FDP wieder in den Bundestag bringen. Nur die AfD konnte den Liberalen, die 10,7 Prozent holten, den dritten Platz streitig machen.
      Christian Lindner ist das Gesicht der FDP – und konnte die FDP wieder in den Bundestag bringen. Nur die AfD konnte den Liberalen, die 10,7 Prozent holten, den dritten Platz streitig machen. © picture alliance / Maurizio Gamb | dpa Picture-Alliance / Maurizio Gambarini
      Alice Weidel und Alexander Gauland haben die AfD als Spitzenkandidaten auf Platz drei geführt. Insgesamt holten die Rechtspopulisten 12,6 Prozent.
      Alice Weidel und Alexander Gauland haben die AfD als Spitzenkandidaten auf Platz drei geführt. Insgesamt holten die Rechtspopulisten 12,6 Prozent. © picture alliance / Uli Deck/dpa | dpa Picture-Alliance / Uli Deck
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