Berlin. Der Wahlkampf ist auf der Zielgeraden. Welche Partei spekuliert auf was? Fünf Zitate von Politikern zeigen, was den Wähler wartet.

CDU klar vor der SPD, dahinter balgen sich die anderen vier Parteien und den dritten Platz. So stellen die Wahlumfragen seit Wochen die politische Stimmung im Lande dar. Angesichts der im Großen und Ganzen stabilen Umfragelage positionieren sich die Parteien allmählich bereits für den Tag danach.

Diese Zitate von Top-Leuten der Parteien gestatten einen Einblick in ihre Pläne. Beginnen wir mit den kleineren Parteien.

„Die FDP will enthusiastisch gerne in die Regierung.“

Noch ist FDP-Chef Christian Lindner in der außerparlamentarischen Opposition – da peilt er im Interview der „Welt“ schon wieder eine Regierungsbeteiligung an. Eine Mehrheit für eine Koalition der

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mit der CDU ist laut den Umfragen fraglich, aber für „Jamaika“ mit Union und Grünen dürfte es auf jeden Fall reichen. Man darf vermuten, dass Lindner dafür zu manchen Kompromissen bereit wäre.

Die Frage ist: Würden die

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bei einem Dreierbündnis mitmachen?

„Es geht darum, dass wir den Mut haben, auch endlich im Bund dieses Land grün zu gestalten.“

Das war ein klares Bekenntnis der Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckhardt ihrer Parteitagsrede: In zehn Landtagen sitzt die Partei in der Regierung – nun strebt man auch im Bund wieder an die Macht. Für Göring-Eckardt und ihren Co-Spitzenkandidaten Cem Özdemir wäre das Dreier-Bündnis eine klare Option. Unklar ist jedoch, ob die grüne Basis da mitmacht. Die Grünen als „Steigbügelhalter“ für das schwarz-gelbe Trio Angela Merkel/Horst Seehofer/Christian Lindner – da dürfte so mancher Grüne große Bauschmerzen haben.

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Und was sagt überhaupt die Kanzlerin dazu?

„Wir können uns jetzt in unruhigen Zeiten keine Experimente erlauben.“

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-Chefin Angela Merkel macht im RTL-Sommerinterview eine Anleihe bei Konrad Adenauer. der warb schon in den 60er-Jahren mit dem Slogan „keine Experimente“ um Stimmen. Doch was meint Merkel mit dem Satz? Eine Fortsetzung der großen Koalition mit der SPD? Das wäre für Merkel ohne Zweifel die leichtere Variante - man kennt sich, Schwarz-Rot wäre einfacher zu managen als „Jamaika“ mit den ungleichen Koalitionären FDP und Grüne.

Doch das würde nicht Merkel allein bestimmen. Denn was macht die SPD, landet sie am Sonntag erneut im unteren 20-Prozent-Bereich?

„Ich glaube, dass wir sehr wohl einen Last-Minute-Swing haben.“

Was soll Martin Schulz auch sonst sagen? Seine

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kommt in den Umfragen nicht voran, dem Kanzlerkandidaten droht ein ähnliches Debakel wie seinen Vorgängern Peer Steinbrück und Walter Steinmeier – doch Schulz muss Optimismus zur Schau stellen, wie im Interview mit RTL. Jedenfalls bis zum Wahlsonntag um 18 Uhr. Weil eine Mehrheit für Rot-Rot-Grün höchst unwahrscheinlich ist, bleibt der SPD wohl als Machtoption wohl nur die nächste große Koalition – oder als Alternative der Weg in die Opposition.

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    „Wer die stärkste der sogenannten kleinen Parteien wird, das wird die künftige Politik mitbestimmen.“

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    Linke-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht hat so ziemlich jede Tür für eine – rechnerisch ohnehin unwahrscheinliche – Koalition mit der SPD zugeschlagen. Sie will aus der Opposition Druck machen auf die nächste Regierung – am liebsten als Oppositionsführerin. Doch das will die

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