Berlin. Peter Altmaier hat kurz vor der Wahl mit einer Aussage für Furore gesorgt. Er sagte, ein Nicht-Wähler sei besser als ein AfD-Wähler.

Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) hat unzufriedenen Bürgern geraten, lieber auf eine Stimme bei der Bundestagswahl zu verzichten als AfD zu wählen. „Aber selbstverständlich“, antwortete Altmaier auf die Frage, ob ein Nicht-Wähler besser sei als ein AfD-Wähler. „Die AfD spaltet unser Land. Sie nutzt die Sorgen und die Ängste der Menschen aus. Und deshalb glaube ich, dass eine Stimme für die AfD – jedenfalls für mich – nicht zu rechtfertigen ist“, sagte der CDU-Politiker in einem Video-Interview der „Bild“-Zeitung.

Zwar plädiere er nicht für das Nicht-Wählen, sagte Altmaier. Aber: „Es ist so, dass der Nicht-Wähler auch eine Meinung zum Ausdruck bringt.“ Der 59-Jährige rief dazu auf, sich für Parteien zu entscheiden, die „staatstragend“ sind und meinte damit neben der Union auch SPD, Grüne und FDP. „Ich kann keinen Sinn darin erkennen, für die AfD zu stimmen. Im Übrigen glaube ich auch, dass die Linke keine Partei ist, die die Stabilität unseres politischen Systems befördert“, betonte Altmaier.

AfD kritisiert Altmaiers Aussagen

Altmaier zeigte sich zuversichtlich, dass die AfD kein allzu gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl am Sonntag einfahren wird. „Wir hatten in den Landtagswahlkämpfen in diesem Jahr absolut schwache Zahlen für die AfD und das zeigt, dass die Bäume dieser Partei nicht in den Himmel wachsen müssen“, erklärte er.

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    Die AfD warf Altmaier nach den Aussagen anti-demokratisches Verhalten vor. „Das sind schöne Demokraten! Jetzt ruft ein Mitglied der Bundesregierung zum Wahlboykott auf“, entrüstete sich AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland am Dienstag. Auch AfD-Bundesvorstandsmitglied André Poggenburg zeigte sich entrüstet: „Wie kann ein Regierungsmitglied so einen Spruch loslassen – das ist ein absoluter Tiefpunkt.“ (dpa/jei)