Washington. Nach Nordkoreas Atomwaffentest hat Donald Trump das Land als „Schurkenstaat“ bezeichnet. Auch gegen China und Südkorea teilte er aus.

Im Verbal-Krieg mit Nordkorea hat Donald Trump nach dem jüngsten Atomwaffentest des kommunistischen Regimes den Ton verschärft und erneut eine militärische Antwort angedeutet.

In einer Serie von Twitter-Kommentaren am Sonntagmorgen bezeichnete der amerikanische Präsident Nordkorea als „Schurkenstaat“, dessen Worte und Taten für Amerika weiterhin „sehr feindselig und gefährlich“ seien.

Pjöngjang sei für China eine „große Bedrohung und Peinlichkeit“ geworden. Peking versuche bei der Lösung des Konflikts zu „helfen“, das aber „mit wenig Erfolg“. Auch Südkorea bekam überraschend Kritik ab. Das von der Regierung in Seoul betriebene „Gerede von einer Beschwichtigungspolitik“ mit Diktator Kim Jong Un werde keinen Erfolg haben. Nordkorea „versteht nur eine Sache“, schrieb Trump.

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Experten sehen Twitter-Botschaften kritisch

Ob damit eine militärische Ausschaltung der nordkoreanischen Atomwaffen-Kapazitäten unter US-Führung gemeint ist, ließ der Präsident offen. Experten in Washington bezeichneten die via Twitter gesendete Botschaft wegen des breiten Interpretationsspielraums als „fahrlässig bis gefährlich“. Kim Jong Un könne „überreagieren“. Auch Südkorea zeigte sich irritiert, zumal Trump aktuell erwägt, ein wichtiges Freihandelsabkommen mit der Regierung von Präsident Moon Jae In zu kündigen.

Mit einer offiziellen Stellungnahme zum sechsten Atomwaffentest seit 2006 in Nordkorea hielt sich das Weiße Haus am Sonntag zurück. Es wurde lediglich bekannt, dass Trump und sein Nationaler Sicherheitsberater H.R. McMaster noch am Samstagabend mit der japanischen Regierung per Telefon über mögliche Konsequenzen des international einhellig verurteilten Tests beraten haben.

Bisher gibt es keine unabhängige Bestätigung für Nordkoreas Angaben, wonach eine Wasserstoffbombe unterirdisch gezündet worden sei. Anfang 2016 hatte das Regime von Diktator Kim Jong Un zum ersten Mal behauptet, über eine Wasserstoffbombe zu verfügen. Fachleute auch in Deutschland äußerten damals große Zweifel.

Trump: „Reden ist nicht die Lösung“

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bestehen aus zwei Komponenten. Erst wird eine herkömmliche Nuklearwaffe aus spaltbarem Plutonium oder Uran gezündet. Ihre Explosion setzt unmittelbar eine zweite Bombe in Gang, in deren Innerem Atomkerne verschmelzen können. Im Vergleich zu einer Atombombe sind Wasserstoffbomben, die eine um ein Vielfaches größere Sprengkraft als gewöhnliche Kernwaffen haben, entschieden komplizierter zu bauen.

Ungeachtet der offenen Fragen wächst in den USA die Sorge, dass Nordkoreas jüngste Provokation alle Hoffnungen auf Entspannung zerschlagen hat. Bereits nach diversen Raketentests hatte Präsident Trump mit „Feuer und Wut“ gedroht, sollte Machthaber Kim Jong Un die USA oder deren Verbündete angreifen.

Nach einer kurzen Atempause hatte Trump beigedreht und öffentlich bekundet, Nordkorea beginne damit „uns gegenüber Respekt zu zollen“. Der Zweckoptimismus war nach dem Überflug einer Testrakete über Japan schnell dahin. „Alle Optionen sind auf dem Tisch“, sagte Trump und fügte Ende vergangener Woche hinzu: „Reden ist nicht die Lösung.“ Amerika habe seit 25 Jahren erfolglos den Dialog mit Nordkorea gesucht.

Hinweise für militärischen Erstschlag

Trumps Aussagen wurden in Washingtoner Sicherheitskreisen als

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North Korea's leader Kim Jong Un watches a military drill marking the 85th anniversary of the establishment of the Korean People's Army (KPA) in this handout photo by North Korea's Korean Central News Agency (KCNA) made available on April 26, 2017. KCNA/Handout via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS IMAGE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. EDITORIAL USE ONLY. REUTERS IS UNABLE TO INDEPENDENTLY VERIFY THIS IMAGE. NO THIRD PARTY SALES. SOUTH KOREA OUT.
Von D. Hautkapp, W. Germund, F. Lee, S. Kittel und M. Backfisch

. Ein Schritt, vor dem Verteidigungsminister James Mattis zurückschreckt, weil so eine verheerende Kettenreaktion mit Hunderttausenden von Toten ausgelöst werden könnte.

Wichtigster Grund: Ein US-Angriff würde nach übereinstimmender Überzeugung vieler Militärexperten einen Gegenangriff auf den mit über 20 Millionen Menschen besiedelten Großraum Seoul in Südkorea zur Folge haben. Trumps unlängst gefeuerter Chef-Berater Stephen Bannon glaubt darum, dass der Präsident blufft. „Es gibt keine militärische Lösung, vergiss es“, hat Bannon kurz vor seinem Abgang in einem Interview gesagt.