Berlin. Der Bundeswahlleiter will am 24. September auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Und das Ergebnis soll möglichst früh feststehen.

  • Der Bundeswahlleiter will sich gegen Hackerangriffe bei der Bundestagswahl wappnen.
  • Großtests sollen verhindern, dass Cyberkriminelle am 24. September die Ergebnisse manipulieren.
  • Außerdem drückt der Wahlleiter aufs Tempo was das Endergebnis am Wahlabend betrifft.

Bundeswahlleiter Dieter Sarreither strebt eine frühere Bekanntgabe des Bundestagswahlergebnisses am 24. September im Vergleich zur Wahl 2013 an. „Wir hoffen, dass wir gegen Mitternacht das vorläufige Ergebnis bekannt geben können“, sagte Sarreither unserer Redaktion.

Vor vier Jahren hatte der damalige Bundeswahlleiter Roderich Egeler erst um 3.15 Uhr morgens das vorläufige amtliche Ergebnis bekannt gegeben. „Das neue Wahlrecht war auch ein Grund dafür gewesen, warum es vor vier Jahren etwas länger gedauert hat. Wir haben in der Nacht wegen der Ausgleichsmandate noch einmal genau nachgerechnet“, erklärte Sarreither.

Andere Abstimmungen bremsen

Manchmal aber, das habe die Vergangenheit gezeigt, müsse man doch sehr lange auf die Ergebnisse mancher Wahlkreise warten, so der Bundeswahlleiter weiter. Großstädte seien immer etwas schwieriger. Erfahrungsgemäß dauere es auch dort etwas länger, „wo gleichzeitig noch andere Wahlen oder Volksabstimmungen stattfinden“.

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    Sarreither kündigte an, am 23. September „mehrere Großtests“ durchzuführen, „um die technische Infrastruktur auf die Probe zu stellen“. Man werde vorher mehrere Ausfallszenarien durchspielen, etwa Hackerangriffe oder technische Probleme wie einen Stromausfall.

    Verschlüsseltes Netzwerk

    „Das Sicherheitsniveau am Wahlabend wird extrem hoch sein“, sagte der Bundeswahlleiter, der auch Präsident des Statistischen Bundesamts ist. Konkrete Anhaltspunkte für einen Hackerangriff am Wahlabend habe er bisher nicht.

    „Wir arbeiten in einem stark abgesicherten verschlüsselten Netzwerk. Es handelt sich um ein internes Verwaltungsnetz, das komplett vom Internet abgeschottet ist“, erklärte Sarreither. „Wir stehen im ständigen Kontakt mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, das fortwährend unsere Hard- und Software überprüft und uns bei der Beseitigung eventueller Schwachstellen unterstützt“, so Sarreither weiter.

    Die Teilergebnisse aus den Wahlkreisen und den Ländern werden laut Sarreither am Wahlabend von den Landeswahlleitern über ein abgeschottetes Behördennetzwerk verschlüsselt nach Berlin gesendet. „Und selbst wenn es da Probleme gibt, können wir die Wahlergebnisse telefonisch entgegen nehmen. Alles in allem bin ich mir sicher, dass ich noch in der Wahlnacht ein vorläufiges Wahlergebnis präsentieren kann.“ (gau)