Peking. Seit dem Tod ihres Mannes ist die Witwe des chinesischen Bürgerrechtlers Liu Xiaobo verschwunden. Nun hat sie sich erstmals gemeldet.

Die verschwundene Witwe des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo ist erstmals seit der Beerdigung ihres Mannes wieder in Erscheinung getreten. In einem etwa einminütigen Online-Video auf YouTube, das am späten Freitagabend veröffentlich wurde, sagte die 56-Jährige, dass sie sich erhole.

„Bitte gebt mir Zeit zu trauern, Zeit mein Herz zu heilen. Eines Tages werde ich in der Lage sein, euch allen in einem gesunden Zustand zu begegnen“, fügte Liu Xia mit einer Zigarette in der Hand auf einem weißen Sofa sitzend hinzu.

Freunde haben keinen Kontakt

Der kurze Clip ist das erste Lebenszeichen von Liu Xia, seit chinesische Staatsmedien Mitte Juli Bilder von ihr bei der Feuerbestattung ihres Mannes veröffentlicht hatten. Enge Freunde der Witwe hatten der Deutschen Presse-Agentur danach immer wieder gesagt, dass sie Liu Xia nicht erreichen konnten und davon ausgingen, dass sie weiterhin unter strenger Bewachung stehe. Auch am Samstag konnten Vertraute noch immer keinen Kontakt zur Witwe aufnehmen, was darauf hindeutet, dass sie sich nach wie vor nicht frei bewegen kann.

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Liu Xiaobo, der am 13. Juli nach schwerem Krebsleiden in einem Krankenhaus starb, war 2009 wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ zu elf Jahren Haft verurteilt worden, weil er an einem Bürger-Manifest mitgeschrieben hatte, in dem er einen „demokratischen und verfassungsgemäßen Staat“ gefordert hatte. (dpa)