Berlin. Angela Merkel entdeckt die Computerspiele. Die Bundeskanzlerin fordert von der Branche nicht nur Spaß, sondern künftig mehr Bildung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Spielebranche ermutigt, Computerspiele stärker als Bildungsträger auszubauen. „Die Spielebranche ist eine ganz wichtige“, sagte Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. Deshalb habe man sie „Schritt für Schritt als Teil der Kreativwirtschaft in unserer Kulturpolitik gestärkt“.

Seit 2008 sind Computerspiele offiziell als Kulturgut anerkannt. Der Bundesverband der Entwickler von Computerspielen sei inzwischen Mitglied im Deutschen Kulturrat. Und mit dem Deutschen Computerspielpreis machten Wirtschaft und Politik gemeinsam deutlich, was wertvolle und wichtige Spiele seien. Diese öffentliche Anerkennung helfe, das Vorurteil abzubauen, es gehe nur um Gewaltspiele. „Das halte ich für den eigentlichen gesellschaftlichen Durchbruch“, sagt Merkel.

Merkel bei Eröffnung der „gamescom“ in Köln

Merkel eröffnet am 22. August in Köln die Computerspielmesse „gamescom 2017“. Sie freue sich auf den Besuch, so Merkel. Deutschland brauche die Branche. Es bestehe aber noch immer ein großer Fachkräftemangel. „Wir müssen aufpassen, dass Kreative nicht sofort weggekauft werden“, sagte Merkel. Um Deutschland als Standort für die Games-Branche zu stärken, bedürfe es kreativer Köpfe und digitaler Fachleute.

Die Branche selbst müsse sich für entsprechende Studiengänge und Lehrstühle einsetzen, empfiehlt Merkel. Dazu sollte sie ihre Wünsche und Forderungen an die Universitäten und Fachhochschulen und den Berufsausbildungsbereich richten. Merkel regte in diesem Zusammenhang auch Stiftungslehrstühle an, um „einen Stein ins Wasser zu werfen“. (W.B.)