Berlin. Nach vier Jahrzehnten in der CDU sympathisiert Erika Steinbach nun mit der AfD. Um das zu erklären, wählt sie einen ungewöhnlichen Weg.

  • Die Politikerin Steinbach begründet in einer Zeitungs-Anzeige, warum sie AfD wählt
  • Zuvor hatte sie angekündigt, die Partei zu unterstützen
  • Verantwortlich für die Anzeige ist ein rechtskonservativer Verein

Dass die Noch-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach einen Hang zur Provokation hat, ist nicht neu. Nach mehr als 40 Jahren trat sie im Januar aus der CDU aus und kündigte an, für die rechtspopulistische AfD Wahlkampf zu machen. Nun hat sie eine halbseitige Anzeige in der „FAZ“ geschaltet, um ihren Sinneswandel zu erklären.

Seit 2005, so heißt es in dem Text neben einem großformatigen Porträt Steinbachs, habe die Bundesregierung mehrfach „Entscheidungen gegen Recht und Gesetz“ getroffen. Als Beispiele nennt die heute parteilose Steinbach die Euro-Rettung, den Atomausstieg und die Aufnahme von rund einer Million Flüchtlingen.

Werben um Konservative in der CDU

„Deutschland wurde massiver Schaden zugefügt“, bilanziert Steinbach. Sie sehe in der AfD „die einzige Kraft“, die im Parlament die „vorgeschriebene Kontrollfunktion“ wahrnehmen könne. Sie jedenfalls wähle am 24. September „aus voller Überzeugung“ AfD.

Schon vor kurzem hatte Steinbach angekündigt, die AfD im Bundestagswahlkampf unterstützen zu wollen. Nun dieses offene Bekenntnis zu der Partei. Es dürfte ein Versuch sein, national-konservative Wähler, die sich in der CDU Angela Merkels nicht mehr zu Hause fühlen, für die AfD zu gewinnen.

Verein zeichnet verantwortlich für Anzeige

Verantwortlich für die Anzeige zeichnet David Bendel, Vorsitzender des „Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten e. V.“ Der Verein wurde vor knapp einem Jahr offiziell gegründet. Die Organisation warb bereits mehrfach in Kampagnen für die AfD, etwa während des Landtagswahlkampfs in NRW.

In den sozialen Netzwerken sorgte die Groß-Anzeige am Donnerstagmorgen sogleich für reichlich Diskussionsstoff. So meldete sich per Twitter der Berliner CDU-Bundesdtagsabgeordnete Jan-Marco Luczak und erklärte die Initiative seiner langjährigen Parteikollegin für „selbstgerecht und sachlich falsch“:

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Ziemlich bitter klingt dieser Kommentar eines anderen Twitterers:

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Auf anderen Seite gibt s aber auch Zustimmung für Steinbach. Etwa hier:

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(W.B.)