London. Die bekannte Brexit-Gegnerin Gina Miller bekommt seit Monaten Gewaltandrohungen. Selbst ein Kopfgeld wurde schon auf sie ausgesetzt.

Die britische Investmentbankerin und

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Gina Miller hat wegen seit Monaten anhaltender Drohungen gegen sie und ihre Familie Angst, ihr Haus zu verlassen. Wie der „Guardian“ berichtet, lebt Miller seit Monaten mit Drohungen von Säureangriffen.

„Wenn mir auf der Straße jemand mit einer Flasche Wasser oder so entgegen kommt, drehe ich einfach durch“, zitiert die Zeitung Miller. „Mein Leben hat sich komplett verändert.“ Laut dem Bericht hat Miller Sicherheitsleute angestellt und eine Alarmanlage in dem Haus installieren lassen, in dem sie mit ihrer Familie wohnt.

Miller zwang das Parlament zur Abstimmung über Brexit

Wenn die Lage zu gefährlich würde, würde sie ernsthaft darüber nachdenken müssen, das Land zu verlassen, so Miller. „Es würde mir das Herz brechen, weil ich dieses Land liebe und dafür kämpfe“, zitiert der Guardian. „Aber vielleicht müssen wir das tun.“

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Miller war in Großbritannien bekannt geworden, als sie nach der Volksabstimmung über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union mit einer Klage dafür sorgte, dass auch das Parlament über den Brexit abstimmen musste.

Ein Kopfgeld auf Twitter

Für zahlreiche Befürworter des Brexits wurde sie damit zum Feindbild. Ein Mann rief auf Twitter dazu auf, Miller umzubringen: „5000 Pfund (ca. 5500 Euro, Anm. d. Red.) für die erste Person, die diese verdammte lästige Immigrantin der ersten Generation ‘aus Versehen’ überfährt“, hatte Rhodri Phillips, Viscount von St. Davids, geschrieben. Er wurde deswegen zu 12 Wochen Haft verurteilt.

Säureattacken wie die, die Miller angedroht werden, häufen sich in der britischen Hauptstadt. Allein im vergangenen Jahr wurde Säure in 454 Fällen in London als Waffe eingesetzt. 2015 waren es noch 261 Fälle. (tma)