Hamburg/Washington. Die Top-Wirtschaftsmächte haben sich beim G20-Gipfel im Handelsstreit einigen können. Mit dem Kompromiss verhinderten sie einen Eklat.

  • Die Top-Wirtschaftsmächte haben sich beim G20-Gipfel im Handelsstreit einigen können
  • Mit dem Kompromiss verhinderten sie einen Eklat

Die Top-Wirtschaftsmächte haben sich bei ihrem

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in Hamburg auf eine Abschlusserklärung verständigt. Einen Kompromiss fanden sie am Sonnabend in umstrittenen Handelsfragen.

Dem Schlussdokument zufolge bekennen sich die Länder zum freien Handel und zum Kampf gegen Protektionismus. Gleichwohl stellen sie klar, dass der Handel wechselseitigem Vorteil dienen soll und es „legitime Instrumente zur Verteidigung des Handels“ gibt. Diese Formulierung ist ein Zugeständnis an US-Präsident Donald Trump, der immer wieder betont, dass er die heimische Wirtschaft besser schützen will.

Einigung beim Klimaschutz bei allen außer Washington

wurden die widerstreitenden Positionen der USA und der übrigen 19 Akteure im Abschlussdokument klar benannt. Alle Länder außer den Vereinigten Staaten bekennen sich zum Pariser Klimavertrag. Der Ausstieg Washingtons aus dem Pakt wird festgehalten.

Nach langwieriger Debatte der Unterhändler setzten sich die Verhandler von Präsident Trump mit einem Passus durch, der auch fossilen Energien eine Rolle im Klimaschutz zugesteht. Demnach wollen die USA andere Länder bei der Nutzung „sauberer“ und „effizienterer“ fossiler Energien unterstützen, damit deren nationale Ziele zur CO2-Reduktion erreicht werden könnten. Zu den fossilen Energien zählen Öl, Kohle und Gas.

Beschlüsse unter anderem auch zu Migration, Terrorismus, Digitalisierung

Handel und Klima galten als die beiden umstrittensten Themen des Gipfels der führenden Industrie- und Schwellenländer, der am Sonnabend zu Ende ging. Weitere Beschlüsse fassten die Staats- und Regierungschefs unter anderem zu den Themen Migration, Terrorismus, Digitalisierung, Beschäftigung, Frauenförderung und Entwicklungspolitik.

US-Medien sehen Trump bei G20 als völlig isoliert an

Führende US-Medien beklagten in einer ersten Bilanz des G20-Gipfels die wachsende internationale Isolation der USA unter Präsident Donald Trump. Jahrelang seien die USA die „dominante Kraft“ bei den Treffen der großen Wirtschaftsnationen gewesen und hätten die Agenda bestimmt, schrieb die „New York Times“ am Samstag. Aber diesmal stünden die USA bei allen Themen völlig alleine da.

„Während frühere amerikanische Führer ihre Macht als eine wohlwollende Kraft verstanden haben und darauf bedacht waren, Wohlstand durch offene Märkte und multilaterale Zusammenarbeit zu verbreiten, hat sich Herr Trump als ein Nationalist, ein Unilateralist und ein Protektionist porträtiert“, so die Zeitung. „Herr Trump hat Verbündete entfremdet und die USA wie seine eigene private Insel erscheinen lassen.“

Laut „Washington Post“ wurde die wachsende internationale Isolation der USA beim G20-Gipfel „krass deutlich“. Während diese Treffen sonst „Schauplatz eintöniger Demonstration guten Einvernehmens“ gewesen seien, habe es diesmal harte Zusammenstöße mit den USA gegeben, schrieb die Zeitung unter dem Titel „Welt bei den G20 auf einer Linie gegen Trump“. Die politischen Spannungen in Hamburg spiegelten wider, wie stark Trump mit früheren US-Positionen gebrochen habe. Zugleich seien sie „ein Warnsignal für Washingtons schwindenden Einfluss“. (epd/dpa)