Hamburg/Berlin. Die Staatsleute der Welt in Hamburg zu begrüßen lässt sich Deutschland was kosten. Nun gibt es Zahlen zum Aufwand für die Sicherheit.

  • Die Sicherheit beim G20-Gipfel in Hamburg wird kostspielig
  • Das Bundesinnenministerium rechnet mit Ausgaben von 20,8 Millionen Euro allein für die Bundespolizei
  • Genaue Informationen zu den Gesamtkosten will die Bundesregierung erst nach dem Gipfel veröffentlichen

Die Sicherheit beim G20-Gipfel in Hamburg kostet die Bundesbehörden voraussichtlich 32 Millionen Euro. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Parlamentsanfrage der Grünen hervor, die dieser Redaktion vorliegt.

Danach rechnet das Bundesinnenministerium mit Ausgaben von 20,8 Millionen Euro für die Bundespolizei. Darin eingeschlossen sind unter anderem Transport und Unterbringung der Beamten. Für die Kräfte des Bundeskriminalamtes (BKA) werden 9,6 Millionen Euro kalkuliert. Der Einsatz des Technischen Hilfswerks (THW) soll 1,6 Millionen Euro kosten.

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findet am 7. und 8. Juli in Hamburg statt. Im Vorfeld treffen sich Fachminister. Genaue Angaben über die Gesamtkosten will die Bundesregierung erst nach Ende des Gipfels nennen. Im Haushalt des Auswärtigen Amtes sind für die Organisation der Veranstaltung knapp 49 Millionen Euro veranschlagt. Das Bundesland Hamburg hat vom Bund eine Pauschale von 50 Millionen Euro für die

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erhalten. Unter dem Strich dürfte der gesamte G20-Gipfel damit mindestens 130 Millionen Euro kosten.

5000 Bundespolizisten werden in Hamburg im Einsatz sein

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen sollen an den Gipfel-Tagen rund 5000 Bundespolizisten in und um Hamburg im Einsatz sein. Für ihre Unterbringung rechnet das Innenministerium mit zehn Millionen Euro Kosten. Der Transport der Beamten soll 8,8 Millionen Euro kosten. Für zusätzliches Personal während der G20-Veranstaltungen sind zwei Millionen Euro kalkuliert. 1100 Beamte der Bundespolizei sollen das Bundeskriminalamt (BKA) in Hamburg unterstützen. Das BKA schützt Tagungsort und Hotels.

Die Unterbringung der BKA-Beamten kostet 5,5 Millionen Euro, für Einsatzkosten und Transport sind 3,9 Millionen Euro geplant. Nach Informationen unserer Redaktion rechnen die Sicherheitsbehörden mit mehr als 10.000 gewaltbereiten Demonstranten, die nach Hamburg reisen. Möglich sei aber auch, dass militante Autonome aus Leipzig, Berlin oder Freiburg auf Aktionen in ihren Heimatstädten setzen.

Mihalic: Hamburg wird als Austragungsort zu Recht kritisiert

Die Innenexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, sagte unserer Redaktion: „Die Antwort der Bundesregierung macht deutlich, wie sehr der Gipfel auch bei den Bundesbehörden Kapazitäten binden wird.“ Angesichts der vielfältigen Aufgaben der Sicherheitsbehörden sei das „sehr kritisch, und Hamburg ist daher als Austragungsort des Gipfels von Anfang an zu Recht kritisiert worden“.

Erst am Samstag hatten Gegner des Treffens erklärt, im Falle eines endgültigen Verbots ihrer geplanten Camps in der Stadt wild zu zelten. „Wenn wir diese Camps tatsächlich nicht kriegen, dann werden wir massenhaft auf allen Grünflächen in Hamburg einfach Plätze besetzen“, sagte der Anwalt Andreas Beuth. Die Aktivisten bekräftigten, notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. In den Camps im Stadtpark und im Altonaer Volkspark wollen vor und während des Treffens der Staats- und Regierungschefs Anfang Juli jeweils mehrere tausend G20-Gegner zelten.