Moskau. Er gilt als einer der schärfsten Kritiker von Russlands Präsident Putin. Vor Protesten ist Alexej Nawalny abermals festgenommen worden.

Der im Zusammenhang mit regierungskritischen Demonstrationen festgenommene russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ist zu 30 Tagen Haft verurteilt worden. Ein Gericht befand den 41-Jährigen am frühen Dienstagmorgen für schuldig, wiederholt gegen das Versammlungsrecht verstoßen zu haben. Nawalny war am Montag auf dem Weg zu Demonstrationen gegen Präsident Wladimir Putin festgenommen worden.

Tausende Menschen waren dem Demonstrationsaufruf Nawalnys gefolgt. Hunderte von ihnen wurden festgenommen. Die Behörden erklärten, die Demonstrationen seien illegal. Nawalny war bereits im Zusammenhang mit Demonstrationen im März zu 15 Tagen Haft verurteilt worden.

Nawalny gilt als einer der schärfsten Kritiker Putins, gegen den er bei der Wahl im kommenden Jahr antreten will. Umfragen zufolge hat er jedoch kaum Chancen.

Enten und Festnahmen bei Demos

Eine grimmige Ente: „Ich möchte nicht in einem gestohlenen Haus leben“, steht auf ihrem Plakat. Die Ente ist zum Symbol geworden, um Korruption anzuprangern. Einem Bericht zufolge hat der frühere Präsident Dmitri Medwedew in einem Anwesen für Hunderte Millionen Euro ein eigenes Haus für die Enten auf dem Teich bauen lassen.
Eine grimmige Ente: „Ich möchte nicht in einem gestohlenen Haus leben“, steht auf ihrem Plakat. Die Ente ist zum Symbol geworden, um Korruption anzuprangern. Einem Bericht zufolge hat der frühere Präsident Dmitri Medwedew in einem Anwesen für Hunderte Millionen Euro ein eigenes Haus für die Enten auf dem Teich bauen lassen. © Alex Slastnikow/Instagram | Alex Slastnikow/Instagram
Ausgabe von Enten auch an Kinder.
Ausgabe von Enten auch an Kinder. © Alexey Afanasovich/Instagram | Alexey Afanasovich/Instagram
14 Jahre alt ist nach ihren eigenen Angaben das Mädchen (Mitte), das dieses Foto im Kreis ihrer Freunde aus Sankt Petersburg gepostet hat.
14 Jahre alt ist nach ihren eigenen Angaben das Mädchen (Mitte), das dieses Foto im Kreis ihrer Freunde aus Sankt Petersburg gepostet hat. © holly__polly/Instagram | holly__polly/Instagram
Ganze Familien gingen zu den Demonstrationen.
Ganze Familien gingen zu den Demonstrationen. © Katerina Konowalowa/Instagram | Katerina Konowalowa/Instagram
Manch einer hat die Demo verschlafen.
Manch einer hat die Demo verschlafen. © Elya Panina/Instagram | Elya Panina/Instagram
Die Polizei hatte mal mehr und mal weniger zu tun...
Die Polizei hatte mal mehr und mal weniger zu tun... © REUTERS | TATYANA MAKEYEVA
Die Einsatzkräfte nahmen Hunderte Menschen fest.
Die Einsatzkräfte nahmen Hunderte Menschen fest. © REUTERS | SERGEI KARPUKHIN
Manche von ihnen beeindruckte das offenbar nicht.
Manche von ihnen beeindruckte das offenbar nicht. © REUTERS | SERGEI KARPUKHIN
Zu den Protesten hatte Alexej Nawalny aufgerufen – zu sehen auf dem T-Shirt dieses jungen Mannes.
Zu den Protesten hatte Alexej Nawalny aufgerufen – zu sehen auf dem T-Shirt dieses jungen Mannes. © REUTERS | TATYANA MAKEYEVA
Die größten Proteste gab es in Moskau (Foto)...
Die größten Proteste gab es in Moskau (Foto)... © REUTERS | MAXIM SHEMETOV
... und Sankt Petersburg.
... und Sankt Petersburg. © REUTERS | ANTON VAGANOV
Dort war auch die riesige aufblasbare Ente dabei.
Dort war auch die riesige aufblasbare Ente dabei. © Dmitrii Stopichev/Instagram | Dmitrii Stopichev/Instagram
In Polizeigewahrsam: Das Foto soll die Ente zeigen, nachdem sie von Sicherheitskräften sichergestellt wurde.
In Polizeigewahrsam: Das Foto soll die Ente zeigen, nachdem sie von Sicherheitskräften sichergestellt wurde. © Kate Manson/Instagram | Kate Manson/Instagram
Viele der Demonstranten hatten auch die russische Flagge dabei.
Viele der Demonstranten hatten auch die russische Flagge dabei. © REUTERS | ANTON VAGANOV
Polizisten tragen einen Demonstranten davon.
Polizisten tragen einen Demonstranten davon. © REUTERS | ANTON VAGANOV
Festgenommene – hier eine Frau im Vordergrund – laufen vorbei an einer Kette von Polizisten.
Festgenommene – hier eine Frau im Vordergrund – laufen vorbei an einer Kette von Polizisten. © REUTERS | ANTON VAGANOV
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Staatsanwaltschaft versuchte es mit Abschreckung

„Wir sagen die Kundgebung auf dem Sacharow(-Prospekt) ab und verlagern unsere sehr friedliche Aktion auf die Twerskaja(-Straße)“, hatte Nawalny am späten Sonntagabend auf seiner Webseite geschrieben. Die Straße sei ideal für ihre Ziele, denn sie sei ohnehin für den Nationalfeiertag am Montag verkehrsberuhigt, schrieb er. Auch in anderen Städten Russlands kamen zum Teil Tausende zu Protesten zusammen.

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Die Moskauer Staatsanwaltschaft hatte bereits vor den Demos vor einem harten Durchgreifen der Polizei gewarnt. Jede unerlaubte Aktion sei ein Verstoß gegen das Gesetz, meldete die Agentur Interfax.

In Moskau begann die Polizei laut Tass damit, Protestierende in der Twerskaja-Straße festzunehmen. Es gab Hunderte Festnahmen in St. Petersburg und Moskau.

Nawalny will 2018 bei den Präsidentschaftswahlen antreten

Nawalny will 2018 bei der Präsidentenwahl kandidieren. Die neue Kundgebung hatte Nawalny für die Twerskaja-Straße beantragt, aber lediglich eine Erlaubnis für einen Ort weiter im Norden von Moskau bekommen. Dennoch hatte er zunächst zugestimmt. (dpa/aba)